Der gegenwärtige Ort der Photobastei am Sihlquai 125 in Zürich war seit 2014 als Zwischennutzung geplant. Jetzt kommt das Ende dieses Standorts in Sicht: Ende Dezember 2024 muss die Photobastei den Sihlquai verlassen. Das Gebäude wird dann dem Neubau der kantonalen Bildungsmeile weichen. Um eine Lösung zur Weiterführung dieser Institution zu finden, hat die Photobastei für ihre Petition «für eine Zukunft der Photobastei» insgesamt 3887 Unterschriften gesammelt. Sie bittet damit die Stadt Zürich und die Stadtpräsidentin Corine Mauch, der Photobastei bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten behilflich zu sein und diese in der Öffentlichkeit sehr beliebte und einzigartige Kulturinstitution in der Stadt Zürich mit einer jährlichen Subvention zu unterstützen.
Romano Zerbini (links), Direktor der Photobastei und Gian Vaitl, Präsident des Trägervereins «PhotoCreatives», übergeben der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch eine Petition zur Sicherung der Zukunft der Photobastei
Die Photobastei ist in der kurzen Zeit ihrer Existenz seit 2014 zu einer überregional und international ausstrahlenden Kulturinstitution der Stadt Zürich avanciert. Sie hat sich sowohl als fotografisches Museum, wie auch als Ausstellungsort für KünstlerInnen, Profis und Amateure, als experimenteller Kunstort wie auch als niederschwelliges, offenes Multispartenhaus, als Konzert- und Partyvenue fest in der Bevölkerung etabliert und ist heute kaum mehr aus dem Kulturangebot der Stadt Zürich wegzudenken.
Eine Gruppe von Freunden der Photobastei wohnte dem historischen Anlass der Petitionsübergabe bei und hofft auf die Unterstützung der Stadt Zürich
In der eingereichten Petition bittet die Photobastei die Stadt Zürich
1. die Photobastei tatkräftig dabei zu unterstützen, eine zentrumsnahe Lösung zu finden, bzw. einen neuen Ort zusammen mit der Photobastei zu suchen
2. eine ebenerdige Variante zu bevorzugen und insbesondere die Integration der Photobastei in das Kasernenareal in Zürich zu prüfen
3. die Photobastei beim Umzug und beim Umbau an der neuen Örtlichkeit finanziell zu unterstützen
4.das Engagement der Photobastei für das kulturelle Leben der Stadt zu würdigen und sie mit einem jährlichen und unbefristeten Betriebsbeitrag von mindestens 200’000 CHF zu unterstützen.
Drei Fragen an Romano Zerbini
Fotointern: Sind die knapp 3900 Unterschriften gemessen an der Besucher- und Freundeszahl der Photobastei viel oder wenig?
Romano Zerbini: Es ist wahrscheinlich wenig hinsichtlich des wahren Supports den wir bei unseren Besucher/innen und Freunden geniessen, was mit der Kommunikation und den unvorteilhaften Zeitpunkt der Lancierung dieser Unterschriftenaktion während der Coronazeit zu tun hat. Deshalb sind die meisten Unterschriften jetzt noch nach Saisonbeginn eingegangen.
Kennt Frau Mauch die Photobastei?
Ja, sie kannte die Photobastei noch am alten Ort, und sie war am neuen Ort bereits schon als Gastrednerin anwesend.
Falls das Anliegen von der Stadt abgewunken wird, gibt es eine Alternative?
Es wird dann eine gute Kommunikation brauchen, damit die Leute die neue Situation zur Kenntnis nehmen, und dann gilt es den Raum, den wir brauchen, zu suchen sowie die Mittel für den Umzug und die Einrichtung. Das ist alles nicht unmöglich, aber es ist der steinigere Weg als wenn uns die Stadt behilflich sein würde.
Romano Zerbini bleibt jedoch optimistisch, weil die 3887 Unterschriften doch für eine solche Petition eine beachtliche Zahl sei und die Stadt gegenüber der Photobastei grundsätzlich sehr positiv gestimmt sei, meinte Romano Zerbini.
Weitere Informationen zur Photobastei finden Sie hier.
Photobastei, Das Haus für Fotografie in Zürich
Sihlquai 125, CH-8005 Zürich
Ich hoffe doch sehr, dass ein neuer Ort für den Fortbestand der Photobastei gefunden wird und sich die Stadt Zürich am kulturellen Beitrag durch die Fotografie auch finanziell beteiligt.