Das komplett neu entwickelte Voigtländer Nokton 1,0/50 mm asphärisch VM ist für Vollformatkameras mit Leica M-Anschluss konzipiert und weist, wie schon der Name vermuten lässt, einige Besonderheiten auf. Die Voigtländer-Objektive aus der Nokton-Reihe zeichnen sich immer durch eine hohe Lichtstärke aus, die beim neuen Nokton 1,0/50 mm asphärisch VM bei 1:1,0 liegt. Damit wird auch klar, dass das Objektiv vor allem bei extrem schwachen Lichtverhältnissen seine Stärken hat, wobei bei offener Blende eine minimale Schärfentiefe zu erwarten ist.
Lichtstarke Objektive sind oftmals sehr mächtig in der Bauform und behindern an Messsucherkameras oft den Durchblick durch den Messsucher. Beim neuen Nokton bestand daher das Entwicklungsziel, neben einer hohen Lichtstärke und einer hervorragenden Abbildungsleistung auch einen kompakten Tubus zu realisieren. Dies wurde durch die Verwendung einer speziell sphärisch geschliffenen Frontlinse aus einem Glasmaterial mit einem hohen Brechungsindex erreicht (Grinding Aspherical Lens).
Asphärische Linsen werden üblicherweise gepresst, was die Auswahl des Glasmaterials durchaus einschränkt. Cosina als Entwickler und Hersteller der Voigtländer-Objektive kann inzwischen asphärische Glasoberflächen auch schleifen, was eine deutlich erweiterte Glasauswahl ermöglicht. Somit konnte die Linsenkonfiguration vereinfacht werden, ohne Abstriche bei der Bildqualität einzugehen und die Länge des Objektivs konnte auf 55 mm begrenzt werden. In dem neuen Nokton kommen Floating-Elements zum Einsatz, die eine bestimmte Gruppe von Elementen abhängig vom Aufnahmeabstand aber unabhängig von der Fokussier-Bewegung des gesamten Objektivs in eine optimale Position bringt, um eine durchgehend klare und jederzeit kompromisslose Bildschärfe zu gewährleisten.
Dieser hohe technische Aufwand soll sich, laut Voigtländer, in einer Top-Bildqualität widerspiegeln und dem Anwender vielfältige Möglichkeiten der Bildgestaltung bieten. Die Schärfeleistung soll bis in die Randbereiche überzeugen und das Bokeh bei Offenblende begeistern. Die kürzeste Aufnahmedistanz beträgt 0,9 m (je nach verwendeter Kamera), das Gewicht liegt bei 484 Gramm. Eine Gegenlichtblende, die bei Nichtgebrauch auch umgedreht am Objektiv befestigt werden kann, ist im Lieferumfang enthalten.
Das neue Voigtländer Nokton 1,0/50 mm asphärisch VM ist mit Leica M-Bajonett und in Schwarz erhältlich. Mit entsprechenden Adaptern kann es auch mit Sony E-Mount-, Fujifilm X-Mount- und Nikon Z-Mount-Digitalkameras verwendet werden.
Preis und Verfügbarkeit
Der Preis in der Schweiz dürfte voraussichtlich CHF 1899.00 betragen. Der Verkaufsstart ist für den Januar 2022 vorgesehen.
Christoph Jehle
Voigtländer Nokton 1,0/50 mm asphärisch VM – Spezifikationen | |
Brennweite | 50mm |
Anschluss | Leica M-Bajonett (VM) |
Lichtstärke | 1:1,0 |
Kleinste Blende | 16 |
Optischer Aufbau | 9 Elemente in 7 Gruppen |
Bildwinkel | 47,8° |
Blendenlamellen | 12 |
Mindestentfernung | 0,9 m |
Entfernungsmesserkupplung | ∞ ~ 0,9 m (abhängig von Kamera) |
Filtergrösse | Ø 62 mm |
Maximaler Durchmesser | 73,6 mm |
Gesamtlange | 55,0 mm |
Gewicht | 484 g |
Gehäusefarbe | Schwarz |
Mitgeliefertes Zubehör | Gegenlichtblende, Objektivfrontdeckel, Rückdeckel |
.
Ich freue mich auf dieses Objektiv. Kostet einen Bruchteil von einem Leica Noctilux. Finde die neueren Voigtländer sind viel besser geworden im Vergleich zu den älteren Modellen. Habe ein 50mm 1.5 Classic und bin sehr begeistert vom Bildlook, der sich deutlich von allen anderen aktuellen 50mm unterscheidet.
Verwende an einer MP 240 ein 1.2 35 mm und kann Ihre Einschätzung nur teilen. Hier stimmt die Preis-Leistungs-Relation und diese hochlichtstarken Optiken machen an zuverlässigen Gehäusen Spaß. Bin wie Sie auf das 50er gespannt.