Christoph Jehle, 17. Juli 2020, 05:55 Uhr

Lichtriese: Mitakon Speedmaster 0.95/50mm mit Canon-EF Anschluss

Der chinesische Optikhersteller Shenyang Zhongyi Optical Technology Company Limited, auch bekannt unter den Namen Zhongyi Optics oder ZY Optics, hat die Verfügbarkeit des Mitakon Speedmaster 1:0,95/50 mm angekündigt. Das hochlichtstarke Normalobjektiv für Kameras mit Canon EF-Bajonett war erstmals im Jahre 2018 auf der CP+ im japanischen Yokohama vorgestellt worden. Es ist derzeit das einzige 0,95/50 mm-Objektiv für digitale Spiegelreflex-Kameras.

Es handelt sich hierbei um eine optische Konstruktion, die von den entsprechenden Objektiven für spiegellose Systemkameras mit Sony FE-, Canon RF- und Nikon Z-Bajonett abweicht, welche von ZY Optics bereits auf dem Markt sind. Aufgrund des grossen Durchmessers des rückwärtigen optischen Elements, kann dieses Objektiv nicht mit Nikon-F-Bajonett produziert werden.

Das neue Mitakon-Objektiv mit einem Voll-Metall-Gehäuse besteht aus 12 Elementen in 6 Gruppen, darunter ein Element mit HRI (High Refractive Index) und fünf aus UD-Glas (Ultra-low dispersion). Die relativ langen Brennweite mit geringer Schärfentiefe und die elf Blendenlamellen bewirken ein weiches Bokeh, wie das nachfolgende Bildbeispiel von Zhongyi Optics zeigen.

(Pressefotos: Zhongyi Optics)
Text: Christoph Jehle

Weitere Infos finden Sie auf der Produkteseite von Zhongyi Optics

 

Mitakon Speedmaster 0.95/50mm – Spezifikationen
Internationale Bezeichnung Mitakon Speedmaster 50mm f/0.95 Canon EF
Brennweite 50 mm
Lichtstärke 1:0,95
kleinste Blende 16
Anzahl Blendenlamellen 11
Blendeneinstellung manuell
Formatauszeichnung 36 x 24 mm
Optische Konstruktion 12 Linsen in 6 Gruppen
Bildwinkel 45°
Scharfeinstellung manuell
Nahaufnahmegrenze 0.65 m
Filtergewinde 82 mm
Abmessungen Ø 89 x 122 mm
Gewicht 1,5 kg
Kameraanschluss Canon EF
Preis ca CHF 900

 

6 Kommentare zu “Lichtriese: Mitakon Speedmaster 0.95/50mm mit Canon-EF Anschluss”

  1. Fragt man sich schon mit einer spiegellosen Kamera wofür, ist man mit einer SLR völlig unschlüssig wozu das nützlich sein soll.

    1,5 Kilo für ein Normalobjektiv!

    Sucherscheiben von Canon auf denen man die riesige offene Blende nicht nutzen kann weil sie schlicht zu schlecht sind. Es bleibt der Liveview der Kamera.

    Frage: was heißt Blendeneinstellung „manuell“? nix Springblende – gar Arbeitsblende?

    Fazit für mich: ein weiteres Objektiv das auf dem Papier toll ausschaut, in der Praxis eher fragwürdig sein wird.

    1. Das Canon EF-Bajonett kennt keine mechanischen Kontakte und daher auch keine mechanische Springblende. Die Blende wird an dem Mitakon-Objektiv über den Blendenring eingestellt, der vor dem Fokusring liegt.

  2. Wie soll eine EOS SLR/DSLR eine mechanische Springblende steuern? Am besten einen Fachmann (Fotohändler oder Fotograf) in der Nähe konsultieren. Der kann eine manuelle Blendensteuerung und ebenso den Nutzen und die Bedienung eines derartigen Objektivs zum besseren Verständnis demonstrieren.

    1. @ Peter,
      fällt es manchen Lesern wirklich so schwer die Ironie in meiner Frage zu verstehen?

      Im Klartext: der Hinweis auf die fehlende Springblende findet sich lediglich im sog. Kleingedruckten, den technischen Daten. Nein, kein Hinweis im Text.

      Worin sich der Nutzen für den Anwender finden läßt entzieht sich mir tatsächlich. Kein Händler auf der Welt wird mir diesen zeigen können. Das ist Technik wie vor mehr als 50 Jahren! Mit einer spiegellosen Kamera mag das u.U. noch angehen, mit einer SLR ist das anachronistisch, praxisfremd und umständlich. Bedenkt man jetzt noch dass man das Objektiv nicht über den Sucher fokussieren kann, dann ist die Frage nach dem Nutzen oder dem Sinn mehr als berechtigt. Als Spielzeug mag es taugen – als Werkzeug eher nicht.

  3. 50 mm Brennweite beim 35 mm-Format halte ich nicht für „relativ lang“ 😉
    Toll fand ich den Hinweis, das Objektiv bestünde aus 12 Elementen. Gemeint ist sicher lediglich die optische Konstruktion aus 12 Linsen 🙂

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