Urs Tillmanns, 16. November 2018, 11:00 Uhr

«Lapixa» im Kampf gegen Copyright-Verletzungen

Die Suche nach Copyright-Verletzungen sowie die rechtliche Verfolgung von Bilderdieben ist für viele Fotografen ein Problem. Nützlich ist die Dienstleistung von «Lapixa», die mit neuer Technologie, globalem Anwaltsnetzwerk und der Anwendung eines «reverse-image-search» den Bilderdieben auf den Pelz rückt.

Tools zur Bildersuche gibt es viele. Doch für Fotografen bedeuteten die meisten davon einen hohen Zeitaufwand: Bilder müssen manuell hochgeladen werden, die Vorschläge weichen auch mal vom gesuchten Bild ab – man muss also selbst erstmal genauer schauen, was da vorgeschlagen wird und wenn eine Verletzung gefunden wird, liegt es am Fotografen, die Copyright-Verletzung weiter nachzuverfolgen – auf eigene Kosten natürlich. Der Online Bildersuchdienst «Lapixa» will diese Prozesse nun vereinfachen – und dies völlig kostenlos.

«LaPixa» findet Copyright-Verletzungen im ganzen Netz auf

 

In zwei Schritten zur Bildersuche

Nach einem kurzen Registrierungsvorgang kann die Suche mit «Lapixa» auch schon schnell losgehen. Name, Email, Telefonnummer und Passwort – mehr wird dafür nicht benötigt. Der erste Schritt nach der Registrierung ist das Hochladen der eigenen Fotos unter dem Menüpunkt «Bilder». Hier gilt es lediglich darauf zu achten, dass diese an der kurzen Kante mindestens 500 Pixel haben und im Format jpg, jpeg, png, tif oder gif vorliegen. Nun beginnt das System auch schon umgehend mit der Suche nach unautorisierten Nutzungen der Bilder im Internet.

Oft werden Bilder mit dem Ziel nachbearbeitet, dass sie nicht mehr gefunden werden können. Doch die Technologie von «Lapixa» macht Bilderdieben auch hierbei einen Strich durch die Rechnung. Egal ob beschnitten, gespiegelt, verfärbt, in Photoshop massiv bearbeitet – die Kopie wird, laut «Lapixa», gefunden. Damit dies funktioniert, bedarf es einer Technologie, bei der das CBIR-System mit einem Beispielbild versehen wird, auf das es dann seine Suche aufbauen wird – auch «reverese image search» oder Rückwärtsbildersuche genannt.

Unter dem Menüpunkt «Fälle» sind alle Verletzungen jederzeit auffindbar. Der Kunde entscheidet nun, was «Lapixa» weiter unternehmen soll

 

Bild gefunden – und nun?

Werden illegale Verwendungen der Bilder gefunden, liegt die Entscheidung beim Fotografen selbst, welche Copyright-Verletzungen weiterverfolgt werden sollen. Erst nach der Freigabe eines Falles schaltet sich «Lapixa» weiter ein. Durch die Zusammenarbeit mit ausgewählten Anwälten können Abmahnungen ohne Hin- und Herspringen zwischen den verschiedenen Instanzen abgewickelt werden. Auch im Ausland können die Copyright-Verletzungen mittels globalem Anwaltsnetzwerk rechtlich nachverfolgt werden. Aktuell ist «Lapixa» in Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Grossbritannien, Dänemark, Schweden, Frankreich, USA, Kanada, Norwegen und Finnland aktiv.

Für Fotografen hat dies drei grosse Vorteile: Von ihnen wird kein juristisches Vorwissen erwartet, es entstehen keine Kosten und somit bleibt auch das Risiko aus, im Falle eines Nichterfolgs viel Geld sinnlos investiert zu haben. Der Status eines Falles kann unter dem Menüpunkt «Fälle» jederzeit eingesehen werden.

Weitere Informationen über «Lapixa» gibt es auf www.lapixa.de

11 Kommentare zu “«Lapixa» im Kampf gegen Copyright-Verletzungen”

  1. Aus den AGB Art. 6: „LAPIXA behält eine Erfolgsprovision in Höhe von 43% der vereinnahmten Erlöse aus der Geltendmachung der Rechte (Hauptforderung) gegenüber den Verletzern ein. Gleiches gilt beim Abschluss eines Lizenzvertrages für die Zukunft, welcher durch die LAPIXA vermittelt wird…“.
    Mit anderen Worten: LAPIXA wird – falls der Fotograf eine Nachlizensierung wünscht und sofern ich es richtig verstanden habe – mit einer Provision auf die Lizenzgebühren von 43 % gut Kasse machen. Und der Fotograf verliert fast die Hälfte der künftigen Lizenzeinnahmen. So „völlig kostenlos“, wie es im Artikel heisst, erscheint mir das Ganze nicht. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

  2. @Piero @Micki

    Na, ja. Gratis ist nichts auf dieser Welt. Schon gar nicht Anwälte, die einem helfen Geld einzufordern 😉 Der Artikel ist da vielleicht schon ein bisschen irreführend, dass nicht ALLES gratis ist. Die Mitarbeiter bei LaPixa müssen ja auch einen Lohn haben…

    Ich bin auf LaPixa und die Suchmaschine ist wirklich sehr gut. Die ist auch gratis. Man muss ja den 2. Schritt nicht über LaPixa machen und kann selber für die Kosten aufkommen und Nachforschungen anstellen. 43% finde ich einen fairen Preis. Jede Galerie oder GettyImages nimmt mindestens auch so viel und ich möchte schon gar nicht wissen, was es mich kosten würde einen Anwalt einzuschalten… Wenn sie dann auch noch einen Lizenzvertrag mit dem Kunden für mich abschliessen, gebe ich ihnen gerne die Kommission.

    Lieben Gruss Markus

  3. Nein, ganz neu ist Lapixa nicht. Am Rande habe ich in meinem Profi-Rundgang vor 2 Jahren davon berichtet: https://new.fotointern.ch/archiv/2016/09/26/photokina-der-profi-rundgang/
    Ich nutze den Dienst seit dann selber und die Seite hat sich in dieser Zeit auch weiter entwickelt. Ein neuer Bericht passt also schon. Wer zudem nach gratis schreit, respektive etwas gegen die Provision hat, arbeitet wohl auch selber gratis für seine Kunden, oder? Ich finde es, wie Markus schreibt, absolut in Ordnung, dass sie natürlich ihren Anteil benötigen.

    Mehrheitlich funktioniert das Lapixa-System auch gut. Einziger (verständlicher) Schwachpunkt: In exotischeren Ländern haben sie keine Vertretung und da können sie dann auch nichts tun. Also so gewisse auf fernen Inseln gehostete online-Postkarten Click-Bait Webseiten, die fast nur geklaute Bilder verwenden, wird man via Lapixa nicht belangen können. Bei diesen Seiten muss man selber versuchen die Bilder gelöscht zu kriegen (fast keine Chance) oder gar Geld dafür zu bekommen (aussichtslos). Bei den anderen bin ich froh, dass ich nicht selber Screenshots erstellen, Kontakte nachforschen, böse Briefe schreiben und danach womöglich einen Anwalt einschalten muss. Ich kann die Zeit definitiv produktiver nutzen.

  4. Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Grossbritannien, Dänemark, Schweden, Frankreich, USA, Kanada, Norwegen und Finnland ist jetzt nicht wirklich global. Es gibt heute global über 190 Länder und dabei gibt es in diesen Ländern auch noch unterschiedliche Zonen mit unterschiedlichen Gesetzeslagen. Wer bewusst Bilder veröffentlichen will, an welchen er keine Rechte besitzt, kann Server in Ländern nutzen, die ein anderes Verständnis von Bildrechten haben.

  5. @Markus
    Zwischen „Lohn haben müssen“ und der Behauptung „kostenfrei“ ist aber ein Unterschied. Ich bin mir sehr sicher, dass die Aussage wettbewerbsrechtlich nicht okay ist.

    Wenn 43% fair sind, dürfte dir https://www.copytrack.com/de/ noch besser gefallen, die nehmen nur 30% (und sind damit günstigster Anbieter).

  6. @Micki:

    aus Erfahrung sage ich dir, lieber 43% des Erlöses abgeben als bei der vermeidlichen Provision zu sparren und am Ende gar keine brauchbaren Treffer zu finden und stunden damit zu verbringen diese dann mühsam manuell auszufilten (Hatte vor mehreren Monaten http://www.Copytrack.com ausprobiert) :)))

    Ich habe meine Bilder am Freitag bei LAPIXA hochgeladen und innerhalb kürzester Zeit über 30 (!!!) verfolgbare Missbräuche entdeckt. Die Schreiben sind scheinbar heute schon an die Verletzer raus. Jetzt gilt wohl abwarten und hoffen das Geld bei rum kommt.

    Somit ist mein Fazit bisher: tolle Suche und klasse Service (ich war mit denen über 30 min am Telefon weil ich Fragen hatte)

  7. 100% kein Fotograf sondern vermutlich jemand der sich über den schönen Artikel ärgert

    Schöner Artikel, vielen Dank! Ich werde es ausprobieren!

    Vivi

  8. Interessant, ich habe bisher immer gelesen, dass Copytrack mehr findet. Kannst du mal einen Screenshot von den beiden Interfaces mit deinen Bildern und Treffern zeigen?

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