Vito Aurora ist nicht mehr unter uns

Vito Aurora, der in der Schweiz für die Ricoh- und Pentax-Produkte verantwortlich war, ist am 11. Juni 2017 im Alter von 59 Jahren plötzlich aus dem Leben geschieden. Mit seinem Tod verliert die Fotobranche einen kompetenten und geschätzten Fachmann. Vito Aurora hinterlässt eine Familie mit vier Kindern, sowie einen grossen beruflichen und privaten Freundeskreis, der nun um einen lieben Menschen und guten Freund trauert.

Vito Aurora kam am 29. August 1958 in Südsizilien zur Welt. Im Kindsalter kam er mit seinen Eltern in die Schweiz, wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Dietikon auf und besuchte dort und in Zürich die Schulen. In der Oberstufe ging er während den Schulferien oft arbeiten, um seine schon damals ausgeprägten Leidenschaft für Motoren pflegen zu können, die ihn sein Leben lang begleitete. In dieser Zeit hat ihn ein Erlebnis besonders geprägt, als er während eines Ferienjobs seine Mutter zu ihrer Akkordarbeit begleitete. Er hat hautnah miterlebt, unter welch harten Arbeitsbedingungen seine Mutter fünf Tage die Woche und nicht selten auch an Samstagen ihren Beitrag zum Unterhalt der inzwischen fünfköpfigen Familie leistete. Diese Erfahrung spornte ihn an, sich und seiner künftigen Familie ein besseres und materiell abgesichertes Leben zu ermöglichen. Nach der Realschule schloss er eine kaufmännische Ausbildung ab, arbeitete danach als Buchhalter und kam sehr schnell zu Leitungspositionen.

Vito Aurora (1958 – 2017) im Juni 2012

Als Buchhalter kam Vito in die Fotobranche zur damaligen Firma Minolta und eignete sich auf dem Gebiet der Fotografie, und insbesondere im Bereich der Kameratechnik, ein grosses Fachwissen an. Nach zehn Jahren bei Minolta wechselte Vito zu Olympus, arbeitete zunächst in der Buchhaltung, doch entdeckte er schon bald sein Flair für den Verkauf und wechselte in den Aussendienst, wo er nebst der Deutschschweiz vor allem Kunden im Tessin betreute. Es war eine beruflich erfolgreiche Zeit, in der sich Vito einen grossen Freundeskreis in der Fotobranche schuf.

Der ständige Erfolgsdruck und die seelische Belastung einer gescheiterten ersten Ehe forderte mit zwei Herzinfarkten seinen gesundheitlichen Zoll. Damit verbunden war eine Neuorientierung mit Veränderungen seiner Lebensgewohnheiten und einer positiveren, alles überwindenden Lebenseinstellung. Diese war es auch, die ihm Auftrieb gab, als gleichzeitig seine neue Beziehung in Brüche ging und er seine Tätigkeit bei Olympus verlor – eine Situation, die mit 50 Jahren zunächst ausweglos schien. Mit seiner positiven Lebenseinstellung und seinem eisernen Durchhaltewillen schaffte es Vito, ein neues Leben aufzubauen. Er fand nicht nur eine neue Arbeit als Verkaufsleiter Schweiz bei Ricoh Imaging, sondern Vito lernte auch Claudia Preval kennen, die ihm in dieser schweren Zeit neue Lebensfreude schenkte. Sie gründeten eine Familie, die bald in ihrem Eigenheim die wohl schönste Zeit in Vitos Leben genoss.

Das Leben ist unberechenbar: Am Sonntag, 11. Juni 2017 setzte ein Hirnschlag Vitos Leben ein plötzliches und für alle unfassbares Ende. Er wurde als Familienvater von drei Kindern jäh aus dem Leben gerissen, mit einem entfernten Ausblick auf einen ruhigeren und glücklichen Ruhestand, auf den er nun verzichten muss.

Mit Vito Aurora verlieren wir nicht nur einen hoch kompetenten Fachmann und Verkaufsspezialisten, sondern vor allem einen guten und verständnisvollen Freund, mit dem man die verschiedensten Themen diskutieren konnte, auch wenn diese über das Berufliche und seine direkten Interessen hinausgingen. Vito hatte mit seinem übermässigen beruflichen Engagement zu wenig Zeit für seine Familie und für seine Freizeitaktivitäten gehabt, die vor allem dem Fussball und dem Motorsport galten. Auch seine Liebe zum heimatlichen Sizilien, und der Besuch seiner dortigen Verwandten, ist oft zu kurz gekommen – dabei wäre er dieses Jahr nochmals gerne dorthin zurückgekehrt.

In Vito Aurora verlieren wir einen guten Freund und einen grossartigen, liebevollen Menschen, den wir in bester Erinnerung behalten werden.

Urs Tillmanns 

Die Urnenbeisetzung findet am Dienstag, 20. Juni 2017, um 14:00 Uhr mit anschliessendem Abschiedsgottesdienst in der katholischen Kirche Schneisingen statt.