Gastautor/-in, 5. Juni 2016, 10:37 Uhr

Mit der Nikon D500 unterwegs in Südost-Alaska

Im Rahmen von mehreren Foto- und Videoprojekten war Peter Schäublin Ende Mai zwei Wochen mit der neuen Nikon D500 in Südost-Alaska unterwegs. Hohe Bildfrequenz, schneller Autofokus und 4K-Video liessen ihn zu dieser Kamera greifen. Hier die Erfahrung eines Fotografen, der üblicherweise mit Vollformat fotografiert.

 

Ja, es ist doch so: Am liebsten hätten wir eine Kamera mit wetterfestem Gehäuse, einer wahnsinnig hohen Bildfrequenz, einem schnellen Autofokus, 4K-Video, wenig Bildrauschen in hohen ISO-Werten und das alles verpackt in einem kompakten Gehäuse zu einem vernünftigen Preis. Das «eierlegende Wollmilchschwein» eben. Die Nikon D500 kommt dieser Vision s nah.

 

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Unterwegs im Regenwald von Südost-Alaska mit der Nikon D500. Schon lange habe ich auf eine 4K-fähige Kamera von Nikon gewartet. So kann ich Fotos in hoher Qualität und Filmclips in 4K mit ein- und derselben Kamera generieren (Foto: Mike McBeth)

 

Die Wildnis ruft wieder

Wie buchstabiert man Paradies? Wenn man mich fragt, dann so: S-ü-d-o-s-t-a-l-a-s-k-a. Die Pazifiknordwestküste, und besonders die obere Hälfte in Südostalaska, zieht mich immer wieder in ihren Bann. Bisher war ich immer mit dem Kajak unterwegs, doch dieses Jahr stehen zwei Touren mit dem bekannten Autor und Guide Lynn Schooler an. Mit ihm zusammen möchte ich einen Film über die überwältigende Natur vor seiner Haustür realisieren. Will heissen: Ich brauche eine Kamera, die hervorragende Fotos und genauso grossartige Videofiles liefert, die nicht gleich schlappmacht, wenn sie mal ein paar Regentropfen erwischt, hohe Bildfrequenzen für die Tierfotografie an Bord hat und auch bei wenig Licht noch sehr gute Resultate liefert. Meine Nikon D810 liefert wohl satte 36 Megapixel, kann aber sonst die Vorgaben nicht erfüllen. Doch die neue Nikon D500 scheint das perfekte Arbeitsgerät für mein Projekt zu sein.

 

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Perfektes Timing – Buckelwalflosse im Abendlicht. Ich fotografiere aus dem Skiff und muss deshalb die Verschlusszeit etwas kürzer wählen, damit das Schaukeln des Boots die Aufnahme nicht ruiniert Nikon D500 mit AF-S Nikkor 1:4,5–5,6/80–400mm VR auf 290 mm, 1/1250 Sek., f 9.0, 2000 ISO

 

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Und dann, im letzten Abendlicht, kurz nach 21 Uhr, taucht ein Wal ganz in der Nähe auf. Ich halte drauf und hoffe, dass das Bild trotz der benötigten kurzen Verschlusszeit gelingt. Meines Erachtens ist das Resultat für 20’000 ISO hervorragend. Dank sehr schnellem Autofokus und 9,5 Bildern pro Sekunde entgeht einem der optimale Aufnahmezeitpunkt kaum noch Nikon D500 mit AF-S Nikkor 1:4,5–5,6/80–400mm  VR auf 280 mm, 1/1000 Sek., f 5.6, 20‘000 ISO

 

Fotografie mit der Nikon D500

Wie alle Nikons ist auch die D500 ins Nikon-System eingebunden, das mit seinem umfangreichen Objektivprogramm und dem vielen Zubehör kaum Wünsche offen lässt. Bei den Objektiven begleiten mich das AF-S-Nikkor 2.8/14–24mm G ED, das AF-S Nikkor 2.8/24–70mm, das AF-S Nikkor 1:4,5–5,6/80–400mm  VR, das AF-S Micro, Nikkor 2.8/105mm und das AF-S Nikkor 2.8/400mm FL ED VR mit 2,0x Extender. Damit habe ich mein Handgepäck natürlich massiv überladen.

«Darf ich ihr Handgepäck mal wägen?» Schon lange vor der Abreise fürchte ich mich vor diesem Satz und hoffe, dass niemand auf die Idee kommt, meinen Rollkoffer einer Gewichtsprüfung zu unterziehen. Als ich dann in Zürich genau diesen Satz höre, gefriert mir das Blut in den Adern. Ich kann doch mein 2.8/400er nicht zuhause lassen! «Oh, das ist eigentlich eine ganz schlechte Idee», gebe ich der charmanten Dame am Flughafen zur Antwort. Auf ihren fragenden Blick erklärte ich ihr, dass ich nur teures Fotoequipment im Handgepäck hätte, das ich unmöglich mit dem normalen Gepäck mitnehmen kann. Und – oh Wunder – sie hat vollstes Verständnis dafür und lässt mich ziehen, ohne meinen Rolli auf die Waage zu stellen. Es sei hier also auch einmal vermerkt, dass es ganz tolle Menschen in der Security und Flughafenabfertigung mit viel Verständnis für so komische Vögel wie mich gibt, die einen Haufen Glas mit auf die Reise nehmen.

Über Frankfurt und Seattle geht die Reise nach Juneau, Alaskas Hauptstadt, die mich mit untypischem Wetter erwartet: Blauer Himmel, warme Temperaturen. Das muss natürlich ausgenutzt werden, und schon gleich am Abend fahren Lynn, Mike – ein US-Navy-Pilot und Arzt, der uns begleitet – und ich mit dem Skiff hinaus. Mehr oder weniger vor Lynns Haustür tummeln sich immer wieder Wale, und auch heute Abend ziehen zwei der grossen Riesen ihre Kreise. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, in der Nähe dieser sanften Wesen zu sein. Das Licht ist bereits am Schwinden, und die D500 muss beweisen, dass sie trotz kleinerem Sensor auch hohe ISO-Werte gut meistert. Und, yes indeed, der neueste Sprössling der Nikon Familie hält sich sehr gut. Selbst mit 20’000 ISO gelingen noch Aufnahmen, die ich für mein Projekt einsetzen kann. Und 20 Megapixel Auflösung reichen allemal sehr weit.

Eine Klasse für sich ist der optische Sucher. Da schau ich durch und denke nicht, dass das eine APS-C-Kamera ist. Ein Sucherbild wie bei einer Vollformat-DSLR. Hammermässig. Erfüllt von all der Schönheit machen wir uns auf den Rückweg zu Lynns Haus. Lynn ist in den letzten dreissig Jahren mit vielen Fotografen und Filmteams unterwegs gewesen. Ein Freund hat ihm eine alte Nikon mit Objektiven vermacht. Die Kamera war 1971 bei einer der ersten Expeditionen auf dem Gipfel von Mount Denali. «Mein Fotohändler hat mir gesagt, dass ich diese alten Objektive nicht mit meiner neuen Autofokus-Nikon einsetzen kann», bedauert Lynn. Ohne ein Wort zu sagen, nehme ich eines der betagten Objektive, setze es an die D810 an und drücke ab. Es funktioniert, wenn auch nur mit offener Blende. Es hätte auch mit der D500 funktioniert. Leider habe ich mir nicht notiert, um welches Objektiv es sich gehandelt hat. Lightroom gibt die Brennweite mit 70 mm an, findet aber kein passendes Profil. Dies einfach eine kleine Randnotiz, die zeigt, wie hoch bei Nikon die Systemkompatibilität ist.

 

Schaeublin_D500_Suedostasien_04Kann man wirklich ein 40 Jahre altes Nikon Objektiv an einer neue Kamera benutzen? Lynn schaut etwas skeptisch, da ihm sein Fotohändler gesagt hat, das funktioniere nicht. Denkste. Und das betagte Objektiv liefert ein umwerfendes Bokeh. Der 36-Megapixel-Sensor der D810 bringt bei 1:1 allerdings unbarmherzig zutage, dass ich beim manuellen Fokussieren die Schärfe nicht ganz exakt auf die Augen gelegt habe. Nikon D810 mit so altem Objektiv, dass es kein Lightroom-Profil dazu gibt. 1/160 sec, f 2.8, 1400 ISO

 

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Majestät höchstpersönlich. Ein grosser Grizzly, der sich durch uns nicht stören lässt Nikon D500 mit AF-S Nikkor 1:4,5–5,6/80–400mm VR auf 230 mm, 1/1250 Sek., f 7.1, 1800 ISO, freihändig aus dem Skiff Crop auf 16:9 für die Integration in den Film

 

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Madame geniesst den Frühling. Diese Bärendame hat sich in grösserer Entfernung ins Gras gelegt. Nikon D500 mit AF-S Nikkor 2.8/400mm FL ED VR und 2,0x Extender. Durch den kleineren Sensor ergibt sich bezogen auf das Vollformat eine Brennweite von rund 1200 mm, 1/1250 Sek., f 5.6, 320 ISO, ab Stativ Crop auf 16:9 für die Integration in den Film.

 

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Eine herausfordernde Aufnahmesituation: Aus dem wackligen Skiff eine relativ weit entfernte abtauchende Gruppe von Longtail-Ducks fotografieren. Dank schnellem Autofokus und 9.5 Bildern pro Sekunde gelangen mir zwei oder drei Aufnahmen, mit denen ich happy bin Nikon D500 mit AF-S Nikkor 1:4,5–5,6/80–400mm  VR auf 400 mm, 1/6400 Sek., f 5.4, 1400 ISO, freihändig aus dem Skiff Crop auf 16:9 für die Integration in den Film

 

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Noch eine extreme Herausforderung. Diesen Weisskopfseeadler habe ich vom schwankenden Schiff mit dem 400er mit Extender realisiert. Ich habe das Stativ aufgebaut, um mit dem schweren Objektiv hantieren zu können. Nur durch eine extrem kurze Verschlusszeit kann ich Verwacklungsunschärfen vermeiden Auch hier braucht es viele Aufnahmen, um eine Handvoll guter Bilder zu erhalten. Nikon D500 mit AF-S Nikkor 2.8/400mm FL ED VR und 2,0x Extender. 1/6400 Sek., f 5.6, 3600 ISO, ab Stativ Crop auf 16:9 für die Integration in den Film

 

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Eine Perspektive auf einen Buckelwal, wie ich sie selten sehe. Die See ist relativ ruhig, das Licht des späten Nachmittags sorgt für eine sehr schöne Modulation Nikon D500 mit AF-S Nikkor 80–400mm 1:4,5–5,6 VR auf 400 mm, 1/2000 Sek., f 8.0, 640 ISO, freihändig aus dem Schiff Crop auf 16:9 für die Integration in den Film

 

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Nikon D500 mit AF-S-Nikkor 2.8/14–24mm G ED auf 14 mm. Lange Verschlusszeit, um das Wasser fliessend abzubilden. Lynn stand ganz ruhig da, damit er scharf abgebildet wird 1/3 Sek., f 22, 100 ISO, ab Stativ

 

A propos Systemkompatibilität: In der D500 wird mit den gleichen Akkus wie die D750 und die D810 betrieben. Das ist für Besitzer von mehreren verschiedenen Gehäusen Balsam auf die Seele. Nur ein Ladegerät, die Akkus sind beliebig austauschbar. Danke Nikon, dass ihr nicht zu jeder Kamera neue Batterien bringt. Sicher wäre es möglich gewesen, der D500 einen neuen, effizienteren Akku zu verpassen. Die D500 ist nämlich ein ziemlicher Stromfresser, gerade beim Filmen. Doch für mich überwiegt der Vorteil der Kompatibilität bei weitem. Wer viel filmen will und noch keine passenden Akkus hat, sollte auf jeden Fall gleich eine zweite Batterie mitbestellen.

Am zweiten Tag treffen wir alle Vorbereitungen für eine kleine Expedition mit Lynns Boot, der Wilderness Swift. Wir laden Lebensmittel und Wasser und betanken die Swift. Danach verlassen wir den schützenden Hafen, um die Wildnis zu erkunden. Jetzt im Mai ist die Wahrscheinlichkeit, Bären zu sehen, hoch. Nach der Winterruhe sind sie oft am Strand anzutreffen, um wie Kühe zu grasen. Das Riedgras liefert ihnen Vitamine und Ballaststoffe, um die Verdauung wieder in Schwung zu bringen. Und wenn sich dann ein grosser Grizzly auf einen Strandspaziergang macht oder sich eine Bärendame lasziv im Gras rollt, bin ich um den Brennweiten-Verlängerungsfaktor der D500 ganz froh.

 

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Südostalaska verwöhnt mit untypischem Wetter – fast kein Regen, oft klarer, blauer Himmel – Filmen und Fotografieren im Paradies (Foto: Mike McBeth)

Die Berge sind alle noch schneebedeckt. Zahlreiche Gletscher kalben ins Meer und senden Eisschollen auf die Reise. Wir geniessen Whisky mit Gletschereis und saugen die wilde Landschaft in uns auf.

An einem malerischen Wasserfall fotografiere und filme ich einige Szenen, teilweise in extremen Positionen. Habe ich erwähnt, dass sich der Rückschaumonitor der D500 abwinkeln lässt? Für ein eierlegendes Wollmilchschwein vielleicht eine Selbstverständlichkeit, aber ich schätze das immer wieder bei meiner Arbeit, denn nicht immer kann man durch den Sucher blicken. Die Bilder kann man dann über Bluetooth und WiFi auf andere Geräte übertragen. Diese Funktion habe ich nicht getestet, aber wer es braucht, ist darüber happy. Wenn wir schon bei diesem neumodigen Züügs sind, sei auch erwähnt, dass die D500 einen Touchscreen hat. Für mich Nice to Have, aber eben – wenn man‘s hat, freut man sich darüber.

 

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Filmen und Fotografieren in extremen Positionen. Hier gilt es, ein kleines Blütenblatt, das sich im Wasserfall festgesaugt hat, festzuhalten. Es ist für mich eine der schönsten Szenen. Schon im Bild sieht das kleine Blatt unter dem Wasser unglaublich schön aus (s. Screenshot unten), und die Filmsequenz hat mit dem fliessenden Wasser über dem Blütenblatt eine ganz besondere Ästhetik. Dank dem schwenkbaren Monitor der D500 lassen sich solche Szenen problemlos festhalten (Foto: Mike McBeth)

 

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Der Screenshot zum obigen Bild. Ein Standbild aus einem 4K-Film hat übrigens knapp acht Megapixel und kann durchaus mit 25 cm Breite geprintet werden.

 

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Whisky mit Gletschereis – man gönnt sich ja sonst nichts 😉 Nikon D500 mit AF-S Nikkor 2,8/24-70 mm auf 24mm, 1/80s, f22, 180 ISO

Als weiteren Pluspunkt streicht Nikon den schnellen Autofokus der D500 heraus. Nun sind Wale ja keine Geparden, und die Bären waren auch alle langsam unterwegs. Ich kann deshalb kein abschliessendes Urteil zur maximalen Fähigkeit des neuen Autofokusmoduls abgeben. Er ist auf jeden Fall deutlich schneller als derjenige der D810, und ich kann mir gut vorstellen, dass man in dieser Preisklasse keinen schnellern Autofokus findet. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass die Zone der Autofokusfelder nun fast über das ganze Sucherfeld geht. Auch das ist eine grandiose Neuerung, auf die sicher viele Fotobegeisterte gewartet haben.

 

Filmen mit der Nikon D500

4K ist das aktuelle Zauberwort. Ich filme generell in dieser Auflösung, selbst wenn ich den finalen Film «nur» in HD ausgebe. Dies aus folgenden Gründen:

• Die Aufnahmen können auch in Zukunft – bald wird 4K Standard sein – in Projekte integriert werden.

• Man kann bei Bedarf auch mal etwas croppen.

• 4K auf HD heruntergerechnet ist schärfer als HD.

Der Rückschaumonitor der Nikon D500 löst sehr gut auf, und das Beurteilen der Schärfe ist leichter als bei den Vorgängermodellen. Trotzdem ist es unverständlich, dass Nikon der D500 – und auch der D5 – kein Focuspeaking mit auf den Weg gegeben hat. Für mich ist dieses Manko der einzige Wermutstropfen an der Kamera. Natürlich filmt man mit einer DSLR nicht wie mit einer Point-and-Shoot-Kamera, aber Fokuspeaking würde das Scharfstellen, das ich beim Filmen generell manuell vornehme, wesentlich erleichtern. Könnte man diese Funktion noch über ein Firmware-Update nachbessern, wäre die D500 beinahe perfekt. Ich behelfe mir oft, indem ich kurz den Autofokus aktiviere, hinten auf den Touchscreen den Schärfepunkt anwähle (eben, ist halt doch gut, der Touchscreen) und dann wieder auf Manual Focus umstelle. Ebenfalls muss man sich bewusst sein, dass im 4K-Modus nicht der ganze Sensor benützt wird und sich daher die Brennweite nochmals um Faktor 1.5 erhöht. Mein 14mm-Objektiv wird so zum 31.5 mm (14mm x Cropfaktor für APS-C Sensor = 21 mm x Cropfaktor für 4K-Filmen = 31.5 mm). Da ich wegen meinen beiden anderen Kamerabodies – der D750 und der D810 – nur mit FX-Objektiven arbeite, habe ich hier ein Handicap. Wer ausschliesslich die D500 einsetzt, kann bei Nikon auf das 10 – 24mm oder auf ein Fremdobjektiv wie beispielsweise das Sigma 8 – 16 mm zurückgreifen und so noch etwas Weitwinkel dazugewinnen.

Grandios hingegen ist die Auto-ISO-Einstellung beim Filmen: Ich wähle meine Verschlusszeit – im Idealfall 1/30 Sekunde – setze meine Blende und filme. Helligkeitsänderungen gleicht die Auto-ISO-Funktion beim Filmen sehr weich und stufenlos aus – ein Traum!

Ein weiteres Highlight ist die eingebaute Timelapse-Funktion: Einfach gewünschte Dauer und Bildrate einstellen, Auslöser drücken, und die D500 rattert munter los. Die JPG‘s können nachträglich noch etwas vergrössert werden, und so kann man einen leichten Slidereffekt simulieren.

Bei der Bildrate geht in 4K zur Zeit maximal 30p, und in HD sind 60p möglich. Für die 1920×1080 Pixel wäre es ganz nett gewesen, noch 120p einzubauen. Schliesslich haben die Nikon-Ingenieure der D500 nebst dem SD-Kartenfach noch einen ultraschnellen XQD-Slot verpasst, von daher wäre da schon noch Luft nach oben gewesen. In Fotomodus ermöglicht die XQD-Karte übrigens locker bis zu 200 RAW-Bilder in Serie.

Ich habe generell mit dem etwas flacheren Profil «Ausgewogen» gefilmt, damit ich Farben und Kontrast in Adobe Premiere bestmöglich finetunen kann. Für alle Interessierten habe ich einen kleinen Clip mit Beispielsaufnahmen zusammengestellt – drei Minuten Impressionen aus dem Paradies, untermalt mit einzigartiger Musik, komponiert von Sebastian Bach und eingespielt vom holländischen Streichorchester Matangi. Und natürlich soll der Film auch ein ganz kleines Törchen zum geplanten Film mit Lynn, der ein paar Mal kurz im Clip auftaucht, aufstossen. Wer über das Projekt auf dem Laufenden bleiben will, kann meinen Newsletter abonnieren.

 

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Da Vimeo noch kein 4K verarbeiten kann, gibt‘s den Film in HD auf Vimeo und in 4K auf Youtube.

 

Obwohl wir in den zehn Tagen meines Aufenthalts aussergewöhnlich schönes Wetter haben, kriegt die D500 da und dort auch mal ein paar Regentropfen ab, die sie aber klaglos wegsteckt. Dank dem schnellen HP ZBook Studio kann ich meine 4K-Clips gleich nach dem Dreh im Boot ansehen.

 

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Jeden Abend spiele ich meine Clips und Fotos auf den Rechner und sichere sie zusätzlich auf einer externen Harddisk (Foto: Mike McBeth)

 

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Be aware of the bear. Grizzlies sind keine Kuscheltiere, und wir lassen sie entscheiden, wie nah sie kommen. Dank Lynns grosser Erfahrung fühle ich mich sicher. Meister Petz konzentriert sich voll und ganz aufs Grasen (Foto: Lynn Schooler)

 

Fazit

Mit einem Listenpreis von CHF 2348 bietet die Nikon D500 extrem viel Kamera fürs Geld. Tolle Resultate in hohen ISO-Werten, hervorragender Autofokus, kompaktes Gehäuse, schnelle Bildrate, 4K und all die weiteren Features, die ich in diesem Artikel aufgezählt habe, machen sie zu einer höchst attraktiven Begleiterin. Die Bezeichnung eierlegendes Wollmilchschwein ist also keinesfalls despektierlich, sondern ein Ausdruck grosser Bewunderung.

Die ganze Technik dient aber letztlich nur dazu, dass Sie und ich eine Geschichte erzählen, Bilderbogen spannen und Emotionen wecken können. Wenn ich Sie mit meinen Bildern und dem Videoclip in eine andere Welt entführen und vielleicht ein bisschen Sehnsucht in Ihnen wecken konnte, hat die Technik ihren Dienst getan …

Peter SchäublinSchaeublin_D500_Suedostasien_18
www.720.ch // www.photoriginals.com // peterschaeublin.com
© für alle Bilder, wo nicht anders vermerkt,
by Peter Schäublin

 

 

 

4 Kommentare zu “Mit der Nikon D500 unterwegs in Südost-Alaska”

  1. Aufgrund Ihrer Angaben hat die Nikon D500 (ich arbeite nicht mit Nikon) einen optischen Sucher. Deshalb ist Focuspeaking nicht möglich, das können meines Wissens nur Systemkameras mit elektronischen Suchern bieten. Deshalb filme ich gegenwärtig nur mit der Lumix GX8 (hervorragender Sucher) und der Sony A7s (hohe Lichtempfindlichkeit). Elektronische Sucher können zudem neben dem Peaking mit der Wahl unterschiedlicher Farben der Motivkonturen auch einen künstlichen Horizont (enorm hilfreich) und Sucherlupe zur Verfügung stellen.

    1. …die Nikon D500 hat neben dem optischen Sucher auch ein schwenkbares Display, welches sich als elektronischer Sucher verwenden läßt.

  2. Hallo an den D500 Nutzer,

    gestatten Sie mir bitte eine Frage: Wie ist das Verschlussgeräusch der neuen D500 im Vergleich zu anderen Nikon DSLRs?

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