Urs Tillmanns, 4. Mai 2013, 09:28 Uhr

Buchtipp: Andreas Bachofner «Alpzeit – Gelebte Traditionen im Toggenburg»

Der Schaffhauser Fotograf Andreas Bachofner hat viel Zeit bei befreundeten Bergbauern verbracht, um uns in seinem Bildband eine Welt zu näherzubringen, die wohl die wenigsten von uns kennen. «Alpzeit» ist aber mehr als nur Bildband oder Dokumentation einer Alpregion:  «Alpzeit» ist ein eine Brücke des Verständnisses zu einem Berufsstand, dem wir viel verdanken.

Abseits jeder Hektik und Grossstadtchaos gibt es eine Welt, die den wenigsten von uns bekannt ist: Die Welt der Bergbauern. Es ist eine harte und arbeitsreiche Welt, gleichzeitig aber auch Idylle der Natur, die dem Fotografen Andreas Bachofner eine Fülle von Motiven bot.

Man muss sie suchen, diese Motive, und man muss sich jenen Menschen, die oft in Abgeschiedenheit leben, anschliessen, sich mit Ihnen befreunden, um zu solchen Bildern zu kommen.

Bachofner hat sich Zeit genommen für diese Menschen im Obertoggenburg, hat sie immer wieder besucht und hat ihren Alltag ebenso wie ihre Festlichkeiten mit der Kamera verfolgt. Es sind dabei Bilder entstanden, die uns nicht nur das Leben und Arbeiten dieser Menschen näher bringen, sondern aus denen sehr viele ihrer Probleme und Sorgen augenfällig werden. Bachofner schafft mit diesem Buch eine Brücke des Verständnisses und gleichzeitig eine Einführung in eine Welt, für die sich viele von uns bislang wahrscheinlich wenig interessierten.

«Dieses Buch ist, nicht nur für mich» schreibt Andreas Bachofner in seiner Einleitung «ein Sinnbild für nährende Pausen im fordernden Alltag, für einfaches Sein und gemeinsames Arbeiten und Feiern». Dabei beschränkt sich Bachofner bewusst nur auf eine bestimmte Region der riesigen Alpenwelt – auf das Obertoggenburg, das zwischen dem majestätischen Säntis und den zackigen Churfirsten liegt. Einerseits sind es diese beeindruckenden Gebirgsformationen, die dieser Region einen besonderen und motivreichen Charm verleihen, anderseits ist es auch die Zugänglichkeit und Herzlichkeit dieser Menschen, die ein solches Projekt überhaupt ermöglichte.

Bachofner zeigt uns diese zauberhafte, gleichsam liebliche wie schroffe Landschaft in vielfltigem Licht mit ungewohnten Perspektiven. Aber das ist nur ein kleiner Teil des Buches. Das Schwergewicht, und wohl auch seine Hauptbotschaft, liegt in der bildlichen Dokumentation der Lebens- und Arbeitsweise der Menschen in dieser Alpenwelt – und der Zeit, die sie hier auf der Alp verbringen, eben der «Alpzeit». Es ist einerseits die Härte und der geforderte Fleiss dieser Arbeit, anderseits aber auch die besondere Art, wie diese Bergbauern ihre spärliche Freizeit verbringen, die aus den Bildern von Bachofner sprechen. Unverfälscht und realistisch bringt uns Bachofner diese Welt näher und fördert damit das Verständnis und die Achtung vor einem Berufsstand, dem wir alle viel verdanken.

Urs Tillmanns

Bachofner Alpzeit 01

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Buchbeschreibung des Verlages

«Gelebte Alpkultur» Keine Bilderbuchwelt, aber echt schön

Auf der Alp tanken Mensch und Tier neue Kraft. Die Alp ist ein Sinnbild für einfaches Sein und gemeinsames Arbeiten und Feiern. Richtige Älpler können es den Winter über kaum erwarten, bis das Alpleben wieder beginnt, auch wenn dieses oft alles andere als idyllisch ist. Die starken Bilder machen den Alltag zwischen Alpaufzug und Alpabzug zum Erlebnis.

Andreas Bachofner begleitet ein paar Bauernfamilien im Obertoggenburg und hält Momente ihres Lebens mit seiner Fotokamera fest. Er will nicht verdrehte Klischees zementieren, sondern das Leben der Menschen realitätsnah dokumentieren.

«z’Alp goh» hat im Toggenburg eine grosse Tradition. Auf der Alp sammeln Mensch und Tier neue Kraft und erholen sich vom Winter. Das Buch ist ein Sinnbild für nährende Auszeiten im hektischen Alltag, für einfaches Sein und gemeinsames Arbeiten und Feiern. Darum sehnen sich richtige Älpler, bis das Alpleben wieder beginnt, obwohl es oft alles andere als idyllisch ist. Auf der Alp sind die Türen zu einer anderen Wirklichkeit etwas mehr offen als im hektischen Alltag.

 

Bachofner Alpzeit 02

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Der Inhalt

Einstieg und Dank

Die Alpen, eine Schatzkammer

Zeit der Voralpen – Der Alpsommer beginnt

Bachofner Alpzeit 03

Öberefahre – Auf zur Hochalp

Vorbereitungen – Es gibt einiges zu tun

Starke Frauen auf der Alp

Bachofner Alpzeit 04

Alpleben – Alltag auf der Alp

Milch – vom Roh- zum Endprodukt

Alpsegen oder Betruf

Bachofner Alpzeit 05

Danken und Feiern – Äplerchilbi mit Alpgottesdienst

«Abefahre» – der Alpsommer ist vorbei

Abschluss – Mist säumen und aufräumen

Bachofner Alpzeit 06

Viehschau – Präsentation im Tal

Herbst, Winter und Frühling auf der Alp

Wanderungen – Alpen selber entdecken

 

Bachofner Alpzeit 07

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Andreas Bachofner

Andreas Bachofner arbeitet selbständig im Bereich Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung. Sein und Tun in Einklang zu bringen, ist seine Hauptmotivation in allem, sei dies bei der Beratung von Firmen, im Coaching von Menschen, bei der Durchführung von Teamevents oder in seiner Tätigkeit als Leiter von Wander- und Schneeschuhtouren wie auch als Fotograf. In seiner Freizeit geht er leidenschaftlich gern «zAlp» – als Besucher, Beobachter und mittlerweile auch als Freund.

 

Bachofner Alpzeit 08

 

Andreas Bachofner
«Alpzeit – Gelebte Traditionen im Toggenburg»
158 Seiten im Format 205 × 270 mm mit ca. 160 Farbfotos
Einband Hardcover gebunden
Erschienen: Oktober 2012, 2.Auflage 2013
Preis: CHF 34.90
ISBN978-3-03781-050-7
Verlag: Faro im Fona-Verlag AG, Lenzburg www.fona.ch

Das Buch kann hier online bestellt werden

 

 

 

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