Das Marktforschungsinstitut GfK Schwitzerland AG in Hergiswil hat ihre Vierteljahreszahlen zur Entwicklung des Fotomarktes veröffentlicht. Abgesehen davon, dass sich der Konsumentenstimmungsindex negativ entwickelt hat, ist die Fotobranche weiter durch einen Preiszerfall und Ertragseinbussen charakterisiert.
Gemäss Umfrage zur Konsumentenstimmung hat sich das Konsumklima in der Schweiz zwischen Juli und Oktober 2011 wiederum abgeschwächt. Der aus der vierteljährlichen Umfrage berechnete Index erreichte im Oktober 2011 ein Niveau von -24 Punkten (nach -17 im Juli). Die Abschwächung resultierte aufgrund der negativeren Erwartungen zur konjunkturellen Entwicklung und zum Verlauf der Arbeitslosenzahlen.
Von den vier in die Berechnung des neuen Konsumentenstimmungsindex einfliessenden Fragen fielen die Urteile der befragten Haushalte im Oktober 2011 bei zwei Teilfragen negativer aus als noch im Juli. Negativ auf den Index wirkten sich die Erwartungen zur Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage in den kommenden zwölf Monaten (-38 Punkte im Oktober versus -22 im Juli) sowie zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (+73 versus +54 Punkte) aus. Demgegenüber stagnierten die Einschätzungen zur Entwicklung der persönlichen finanziellen Lage (-3 Punkte gegenüber -2 Punkten im Juli) und die Beurteilung der eigenen zukünftigen Sparmöglichkeiten fiel gar leicht besser aus (+16 versus +9 Punkte).
Das Bruttoinlandprodukt im 2. Quartal 2011
Zwischen dem ersten und dem zweiten Quartal 2011 ist das reale Bruttoinlandprodukt der Schweiz (BIP) um 0,4% gestiegen. 1 Positive Wachstumsimpulse gingen vor allem von der Handelsbilanz mit Waren aus, da die Importe zurückgingen und die Exporte zunahmen. Der private Konsum erhöhte sich leicht, während die Bruttoanlageinvestitionen einen Rückgang verzeichneten. Produktionsseitig trugen vor allem die binnenwirtschaftlichen Dienstleistungssektoren zum Wachstum bei, nicht hingegen die Industrie und der durch Finanzmarktdienstleistungen geprägte Sektor.
Verglichen mit dem 2. Quartal des Vorjahres resultierte ein BIP-Wachstum von 2,3%. Der private Konsum ist im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 0,2% gestiegen. Positive Beiträge lieferten insbesondere die Bereiche Wohnen, Gesundheit und die Rubrik Sonstiges dar, während die Konsumausgaben für Nahrungsmittel deutlich zurückgingen. Der Staatskonsum nahm im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal um 2,8% zu.
Die Bruttoanlageinvestitionen sanken im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal um 2,0%. Die Warenexporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) stiegen im 2. Quartal um 0,9%. Dabei lieferten die Kategorien Chemikalien und verwandte Erzeugnisse sowie die Uhren positive Impulse. Die Exporte der Rubrik Maschinen, Apparate und Elektronik bildeten sich hingegen zurück. Die Warenimporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) nahmen um 1,9% ab. Der Rückgang betraf fast alle Rubriken der Warenimporte.
Der Deflator des Bruttoinlandprodukts stieg um 0,8% im Vergleich zum 2. Quartal 2010. Ebenfalls im Vergleich zum Vorjahresquartal setzten die Preise für Ausrüstungsgüter ihren Rückgang, der seit Anfang 2009 zu beobachten ist, fort (-2,8%). Der Deflator der Bauinvestitionen nahm um 2,0% zu. Die seit einigen Quartalen andauernde rückläufige Tendenz der Aussenhandelspreise setzte sich ebenfalls fort: die Exportpreise sanken um 1,8% und die Importpreise um 0,9%.
Quelle: seco.admin.ch
Der Fotomarkt Juli bis September 2011
Kameras mit fest eingebauten Objektiven
Nachdem bereits das zweite Quartal deutlich weniger Kameras als in der Vergleichsperiode verkauft wurden, setzte sich die eher verhaltene Marktentwicklung auch im dritten Quartal fort. Betrachtet man das bisherige Jahr, so ist der Markt der Kameras mit festen Objektiven mengenmässig bereits 13% geschrumpft, infolge der sinkenden Preise (-9%) resultiert diese Entwicklung in einem Umsatzminus von 20%. Durch die immer besseren Kameras in den Smartphones gerät die Warengruppe weiter unter Druck.
Im dritten Quartal fanden einige deutliche Verschiebungen bei den Pixelsegmenten statt. Besonders Kameras mit mehr als 14 Megapixel Auflösung sind deutlich angewachsen (+16%) während sich die Modelle mit 9 bis 12 Megapixeln an Markt verlieren. Während im letzten Jahr bis Ende September eine halbe Million Kompaktkameras über die Theke gingen, sind es im aufgelaufenen Jahr 443’000 Stück.
Der Rückgang bei den Kompaktkameras mit weniger als 12 Megapixel geht auch auf die Popularität der Smartphones zurück, die immer bessere Kameraeinheiten besitzen und besonders bei jungen Konumenten sehr beliebt sind. Abgesehen von höheren fotografischen Qualitäten weisen sie zudem den Vorteil auf, dass die Bilder sofort über Gesellschaftsnetzwerke verteilt werden können.
Smartpones machen seit Monaten etwa 40% des Handymarktes in der Schweiz aus, allerdings auch bei einer etwa um 20% rückläufigen Preisentwicklung aufs Jahr.
Spiegellose Systemkameras
Gegenwärtig weisen die spiegellosen Systemkameras ein gesundes Wachstum aus, doch ist dieses bei dieser jungen Produktegruppe mit Vorsicht zu geniessen. Auffallend ist sicherlich, dass die Systemkameras zwar eine ähnliche Saisonalität wie alle anderen Warengruppen des Fotobereiches ausweisen. Auch hier geht der Trend deutlich hin zu den Modellen mit einer hohen Auflösung. Beim Blick über den Tellerrand fällt auf, dass die Systemkameras besonders im fernen Osten deutlich beliebter sind, als in Europa.
Digitale Spielgelreflex Kameras
Nach einem Einbruch im zweiten Quartal haben sich die Spiegelreflex Kameras wieder gefangen und übertrafen die Vergleichsperiode von 2010 deutlich. Betrachtet man das aufgelaufene Jahr, so weisen die Spiegelreflexkameras trotz des schlechten zweiten Quartals ein mengenmässiges Wachstum von 8% aus. Aufgrund ihrer schnell sinkenden Preise (-11%) ist der Umsatz kleiner als noch vor einem Jahr (-4%).
Beim Blick auf die Preisklassen fällt auf, dass im vergangenen Quartal deutlich mehr Produkte in der hart umkämpften Preisklasse bis 500 Franken verkauft wurden. Das Preissegment von 550 bis 600 Franken ist mehr als doppelt so gross als noch vor einem Jahr, Kameras mit einem Preis von über 2’000 Franken werden nur noch selten verkauft.
Wechselobjektive
Der Bereich der Wechselobjektive entwickelt sich weiterhin sehr positiv. Das dritte Quartal 2011 war erneut deutlich stärker als die Vorperiode, wobei auch hier die nachlassenden Preise und die damit verbundenen Minderungen im Umsatz unübersehbar sind.
In dieser Grafik präsentiert GfK eine Auswertung zur prozentualen Verteilung der Objektive in SLR- und Systemkamera-Objektive. Während der Einführungsphase der Systemkameras im letzten Jahr nur wenige der verkauften Objektive für sie neue Kameraklasse geeignet waren, sind im dritten Quartal 2011 bereits 8.1% aller verkauften Objektive für Systemkameras – Tendenz steigend.Allerdings befanden sich seit dem ersten Quartal 2010 die Preise dieser Objektive für Systemkameras anhaltend auf Talfahrt. Im dritten Quartal 2011 verzeichnen wir erstmals eine nicht saisonale Preissteigerung. GfK geht davon aus, dass es sich hier nicht um eine Trendwende handelt.
Quelle GfK
GfK Switzerland AG (Hergiswil/NW) ist laut Branchenstatistik des vsms das grösste Marktforschungsinstitut der Schweiz und bietet Marktforschungsdienstleistungen in allen Bereichen. GfK Switzerland AG gehört seit 1999 zur international tätigen GfK-Gruppe mit Hauptsitz in Nürnberg. Mit Unternehmen in über 100 Ländern gehört die GfK zu den grössten Marktforschungsinstituten der Welt.
GfK Switzerland AG
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