Urs Tillmanns, 14. Februar 2011, 07:00 Uhr

Heute live aus Tokyo: «Tokyo Metropolitan Museum of Photography»

Die 40-Millionen-Stadt Tokyo bietet ein uferloses Angebot an Touristikattraktionen, darunter auch vieles für fotografisch Interessierte. Nach dem Besuch der CP+ (Fotointern.ch berichtete hier und hier) werden wir diese Woche noch etwas durch die japanische Metropole schlendern, um Ihnen Sehenswertes zu zeigen. Heute: Das «Tokyo Metropolitan Museum of Photography», das Fotozentrum der Stadt schlechthin.

Ganz einfach zu finden ist es allerdings nicht, zumal einem selbst der Taxifahrer gemäss Adressangabe nicht gleich vor der Haustüre absetzt. Aber mit etwas Durchfragen findet man es schliesslich doch. Es befindet sich im «Yebisu Garden Palace», einem relativ neuen Einkaufszentrum im Stadtbezirk Mita-Megura-ku im Südwesten Tokyos. Am einfachsten nimmt man die Metrolinie Hibiya Richtung Kikuna bis zur Ebisu-Station und setzt sich dort für die restlichen drei Kilometer in einen Taxi. Wie üblich in Japan sollte man sich das Ziel von jemandem auf Japanisch aufschreiben lassen, weil die Taxifahrer gar nicht oder nur sehr dürftig Englisch verstehen.

Ausstellungen im Umbruch

Wir hatten etwas Pech mit unserem heutigen Besuch im «Tokyo Metropolitan Museum of Photography», denn die Ausstellungen befinden sich diese Woche gerade im Umbau. Vom 18. bis 27. Februar 2011 findet das «Yebisu International Festival for Art & Alternative Visions» statt, eine Ausstellung für bewegte Bilder, Animationen und Video-Installationen. Diese nimmt die beiden Ausstellungs-Etagen 2 und 3 gänzlich in Anspruch, die sonst den Wechselausstellungen vorbehalten sind.

Im 4. Stock befindet sich eine Bibliothek, die öffentlich zugänglich ist und rund 30‘000 japanische und ausländische Bücher über Fotografie umfasst sowie ca 860 Zeitschriftentitel. Das Material kann vor Ort eingesehen, jedoch nicht ausgeliehen werden. Das Museum verfügt ausserdem über ein interaktives Informationssystem, über welches die Besucher nach verschiedenen Stichworten Informationen abfragen können.

Im Erdgeschoss ist ein grosser Projektionssaal vorhanden, in dem zu bestimmten Zeiten bis zu vier verschiedene Filme über japanische Fotothemen zu sehen sind. Weiter gibt es hier ein Atelier für Workshops sowie den Museumsshop.

3D und wie es dazu kam

Im Untergeschoss findet zurzeit eine historische Ausstellung über 3D-Fotografie statt, welche das Thema von den frühesten Daguerreotypien bis zur modernsten 3D-Panorama-Visionierung präsentiert. Sogar an einem frühlingshaft warmen Sonntagnachmittag war der Saal so stark besucht, dass zeitweise vor den rund 50 Stereobildern an den Wänden und den Schaukästen mit den Stereogeräten aus allen Epochen ein richtiges Gedränge entstand. Interessant ist die Ausstellung für die Japaner auch deshalb, weil sowohl die historischen Apparaturen als auch das meiste Bildmaterial aus Europa stammt, das damals in der dreidimensionalen Fotografie technologisch führend war.

Von besonderem Interesse ist die Abteilung «Seeking New Expressions», in welcher Fujihata Masaki3D Panorama Videoprojektionen zeigt, die über einen parabolischen Objektivvorsatz aufgenommen wurden. Offensichtlich hat Fujihata Masaki ein Teil dieses Projektes in der Schweiz realisiert, denn die Projektionen zeigen beispielsweise eine Schifffahrt auf dem Genfersee sowie verschiedene Interviews mit Touristen und Persönlichkeiten in dessen unmittelbarer Umgebung.

Vor dem Ausgang lohnt sich eine kurze Runde durch den Museumsshop. In jedem Museum anders, bietet auch dieser eine Vielfalt von Objekten – von Kitsch bis Kunst – die irgendwie mit Fotografie und Bildanimationen zu tun haben. Hier findet man spezielle Souvenirs, mit denen man den Fotofans zu Hause eine Freude bereiten kann.

Sowohl die Beschriftung der Ausstellungsobjekte als auch die Webseite des Museums ist neben Japanisch grösstenteils auf Englisch übersetzt und gibt so auch für westliche Besucher Aufschloss über die interessanten Ausstellungen und Aktivitäten des Museums. Auf jeden Fall sollten Sie sich die Adresse des Museums merken, denn der Besuch lohnt sich:

Tokyo Metropolitan Museum of Photography
Yebisu Garden Place
Mita 1-13-3, Meguro-ku, Tokyo 153-0062
Tel. 03 3280 0099

Das Museum ist ausser Montag täglich von 10:00 bis 18:00 geöffnet (Donnerstags und Freitags bis 20:00). Der Eintrittspreis variiert je nach Ausstellung.

aus Tokio: Urs Tillmanns

Ein Kommentar zu “Heute live aus Tokyo: «Tokyo Metropolitan Museum of Photography»”

  1. Hallo Urs, gerne wäre ich jetzt auch wieder in Tokio! Zum Museum kommt man übrigens von der Ebisu-Station rechts entlang über den Skywalk ziemlich schnell zu Fuß. (Taxi in Tokio, wie luxuriös!)
    Grüße von Martina in meine Lieblingsstadt!

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