David Meili, 4. September 2010, 08:55 Uhr

14. Bieler Fototage: Reflexion über die Bilderflut

Biel hätte sich an diesem Spätsommerabend nicht in einem besseren Licht zeigen können. Die Geschäftsstrassen mit ihren Cafés verleiteten zum Flanieren, und auf der Kirchenterrasse, über der Altstadt, war das Laub der prächtigen Linden noch nicht verfärbt. So war es ein Vergnügen an der Vernissage der 14. Bieler Fototage teilnehmen zu dürfen.

Regierungsrat Bernhard Pulver setzte den Akzent seiner Ansprache auf die Kernaussage der diesjährigen Veranstaltung. Noch nie war das Fotografieren so intensiv in unser Alltagsleben eingebunden. Durch Fotohandys und Social Networks auf dem Internet kommunizieren wir zunehmend mit fotografischen Bildern. Pulver wies darauf hin, dass die gesellschaftliche und technische Entwicklung des noch jungen Mediums lange nicht abgeschlossen sei.

Um so entscheidender werde die Reflexion über die Bilderflut, wie sie nationale und internationale Künstler unter dem Titel „kollateral“ an den 14. Bieler Fototagen repräsentieren. Als Erziehungsdirektor des Kantons Bern setzte sich Pulver abschliessend für die Förderung der Berufsbildung ein. Das hohe Niveau einer Ausstellung mit weitgehend jungen Fotograf/innen bestätigt sein Engagement. Der Applaus war ihm sicher, und ein lustiger zottliger Hund unterstützte mit Gebell sein Votum.

Die Kodirektorinnen Hélène Joye-Cagnard und Catherine Kohler (im Bild) erläuterten das Konzept. „Kollateral“ bezeichne die Gleichzeitigkeit und das Zusammentreffen von Bilderwelten. Bezeichnend sei, dass die meisten Fotograf/innen aktuelle Themen entwickeln, die nicht ausgeschöpft werden können. Fotografie und Öffentlichkeit bewegen sich in einem kontinuierlichen Prozess.

Das intellektuell anspruchsvolle Programm wird jedoch erst deutlich, wenn man den wie immer sorgfältig gestalteteten und perfekt zweisprachigen Katalog durchliest. Somit begreift man erst auf der Rückfahrt von Biel nach Zürich, was man auch noch hätte sehen sollen. Am Abend der Vernissage fehlte die Zeit, um die auf über zehn Standorte verteilte Ausstellung zu besuchen. Man braucht für „Biel“ mindestens einen halben Tag und setzt sich dazwischen erschöpft in eines der sympathischen Bistros.

Die ausgestellten Fotografien sind nur ein Teil des Programms. Bis zum 26. September zieht sich ein Handlungsbogen von Workshops, Führungen und beispielhaften Aktivitäten für Schulen über die Präsentationen vor Ort. Zudem findet sich auf dem Internet ein Audioguide, der kostenlos heruntergeladen werden kann (verfügbar kommende Woche).

Wir werden in den kommenden Tagen auf einzelne der Arbeiten vertieft eingehen.

Bieler Fototage, bis 26. September 2010
Empfang und Billetverkauf PhotoforumPasquArt und Alte Krone
Wer Biel nicht kennt, wird über den Rundgang gerne mehrsprachig beraten.

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