Urs Tillmanns, 1. September 2010, 13:00 Uhr

Canon entwickelte den grössten CMOS-Sensor der Welt: 20,5 x 20,5 cm

Wie Canon Inc. in Tokio meldet, hat Canon den bisher grössten CMOS-Sensor entwickelt. Der quadratische Sensor dürfte mit seiner Seitenlänge von 20,5 cm wohl kaum für Fotokameras in Frage kommen, sondern für Spezialanwendungen in der Astronomie und anderen wissenschaftlichen Bereichen. Er ist 100x lichtempfindlicher als ein 35mm-Vollformatsensor.

Canon Inc. kündigte heute die erfolgreiche Entwicklung des weltgrössten CMOS-Sensors an mit einer lichtempfindlichen Fläche von 205 x 205 mm. Durch diese immense Fläche reicht 1/100 des Lichtstromes eines in einer DSLR üblichen Sensors aus, um brauchbare Bildergebnisse zu erzielen. Er ist rund 40mal grösser als beispielsweise der 21.1 Megapixel Vollformatsensor einer Canon EOS-1Ds Mark III. Ein Stück des gigantischen Chip wird auf einem 12-inch (300 mm) Wafer produziert, wobei die Weiterverarbeitung unter extremsten Sauberkeitsbedingungen erfolgen muss. Das Problem bei solchen Riesensensoren ist jedoch weniger die Fertigung als vielmehr das effiziente Auslesen der enormen bei der Belichtung anfallenden Datenmenge. Canon hat dazu eine spezielle elektronische Schaltung entwickelt, die auf der Technologie der Videosensoren basiert.

Der grösste CMOS-Sensor der Welt (links) neben einem 35mm Vollformat-Sensor

Die hohe Lichtempfindlichkeit des Sensors einerseits und der hohe Stückpreis andererseits – der allerdings von Canon nicht mitgeteilt wurde – reduziert die Einsatzmöglichkeiten des Sensors zunächst auf wissenschaftliche Spezialanwendungen, beispielsweise in der Astronomie zur Beobachtung entferntester Himmelskörper oder beim Erforschen des nächtlichen Tierverhaltens.

Mit dem grössten CMOS-Sensor der Welt hat Canon einen Meilenstein in der Sensorherstellung gesetzt, der sich längerfristig wahrscheinlich nicht nur auf wissenschaftliche Anwendungen beschränken dürfte, sondern früher oder später – in kleinerer Form – auch Auswirkungen in der Massenproduktion haben dürfte.

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