Urs Tillmanns, 20. Oktober 2014, 21:39 Uhr

Einer der ganz grossen Fotografen ist tot: René Burri

Rene_Burri_Lead(Aktualisiert) René Burri ist nicht mehr. Einer der ganz grossen Fotografen unserer Zeit ist heute, am 20.Oktober 2014, im Alter von 80 Jahren und sechs Monaten einem Krebsleiden erlegen. René Burri hat das Zeitgeschehen von sechs Jahrzehnten weltweit mit seiner Kamera verfolgt und uns dabei als Magnum-Fotograf Ikonen der Fotogeschichte hinterlassen.

 

René Burri wurde am 9. April 1933 in Zürich geboren. Mit 13 Jahren gab ihm sein Vater eine Kamera, mit welcher ihm als sein erstes Foto ein stark beachtetes Bild von Winston Churchill gelang. Ab 1950 genoss er an der damaligen Kunstgewerbeschule in Zürich unter der Leitung von Hans Finsler, Alfred Willimann und Johannes Itten die Ausbildung zum Fotografen. Nach seiner Ausbildung war Burri auch als Kameraassistent tätig und drehte selbständig verschiedene Dokumentarfilme. 1956 verschrieb sich René Burri definitiv der Reportagefotografie und veröffentlichte vor allem Reiseberichte regelmässig in den Schweizer Zeitschriften «Du» und «Camera», doch wurden diese immer stärker weltweit beachtet, womit Burri seine Werke immer häufiger in internationalen Magazinen wie Look, Paris Match, Life, Stern und Geo publizieren konnte. Eine seiner wegbereitenden Reportagen war «Die Deutschen an die Öffentlichkeit», die 1960 das Leben im Osten und Westen Deutschlands dokumentierte und sowohl eine vielbeachtrete Ausstellung eröffnete als auch 1962 zu einer gleichnamigen, erfolgreichen Buchpublikation führte. Das Werk erlangte in den 1990er Jahren mit Burris Bildern von Mauernfall in Berlin eine neue Aktualität.

Seit 1959 wurde René Burri auf Empfehlung seines Freundes Werner Bischof Mitglied der Fotoagentur Magnum. Ferner wurde Burri 1988 Art Director der Schweizer Illustrierten und erhielt 2011 den Life Time Achievement Award von Swiss Press Photo. Am 26. Juni 2013 wurde René Burri anlässlich  der Ausstellung «Doppelleben» im Museum für Gestaltung in Zürich in die «Hall of Fame» von Leica aufgenommen.

Copyright Urs Tillmanns, Fotointern.ch
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Die Bilderreihe zeigt René Burri anlässlich der Eröffnung der Galerie Oslo8 in Basel am 19. April 2011 

René Burri sind in seiner Laufbahn hervorragende Bilder prominenter Persönlichkeiten gelungen, wie von Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Jean Tinguely und Le Corbusier. Das bekannteste Bild von René Burri (Bild unten) dürfte jedoch das Porträt des Zigarre rauchenden Ernesto Che Guevara sein, das ab 1963 das bekannteste Bild des kubanischen Industrieministers wurde.

Westlicht_Los 166 René Burri Che Guevara

 Quelle: Westlicht Photographica Auktion 

René Burri war in seiner ersten Ehe mit Rosellina (gest. 1986), der Witwe von Werner Bischof, und in zweiter Ehe mit Clotilde Blanc verheiratet. Aus erster Ehe hatte René Burri zwei Kinder, aus der zweiten Ehe einen Sohn.

Repräsentativ für sein Schaffen ist das Portfolio von René Burri auf der Magnum-Webseite, sowie das Buch «Impossible Reminiscences» aus dem Phaidon-Verlag, das anlässlich seiner letzten Ausstellung «Doppelleben» im Museum für Gestaltung Zürich herauskam, die wenige Tage vor Burris Tod ihre Pforten schloss.

Nachtrag 22. Oktober 2014:
Der Bildernachlass wird in der Stiftung René Burri im Musée Elysée in Lausanne archiviert und verwaltet.

Das Musée Elysée Luasanne hat anlässlich der «Nuit des Images» 2013 einen Film über René Burri gedreht, den Sie auf Vimeo sehen:

René Burri Vimeo 500

 

 

Ein Kommentar zu “Einer der ganz grossen Fotografen ist tot: René Burri”

  1. Notre collègue René Burri était membre d’honneur de la section des photographes d’impressum. Nous tenons à présenter nos condoléances à sa famille et le remercions pour tout ce qu’il a fait pour le photojournalisme. Ph.Maeder

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