Bei Profot AG in Muri ist Openhouse. Hier unser Eindruck …

Nach fast fünfjähriger Planung ist der Neubau der Firma Profot in Muri endgültig seiner Bestimmung übergeben worden. Die neuen Räumlichkeiten bieten viel Platz und eine optimale Arbeitsatmosphäre. Noch heute und morgen ist Openhouse. Es gibt viel zu sehen, Neues zu entdecken, und der gemütliche Part kommt auch nicht zu kurz …

Wenn man von Lenzburg durchs Freiamt nach Zug fährt, so ist der Neubau am Ortsausgang von Muri unübersehbar. Vor drei Monaten konnte das grosszügig geplante Industriegebäude in Betrieb genommen werden, und noch bis Samstag ist Openhouse – für Kunden, Freunde und Interessierte. Auf das vielfältige Programm, das den Besuchern geboten wird, haben wir gestern bereits hingewiesen. In Wirklichkeit wird den Interessierten noch viel mehr geboten, denn Canon und Nikon sowie andere Partner von Profot sind anwesend, und ein Oktokopter schwirrt herum, der das ganze Geschehen aus der Vogelschau festhält.

Das Haus ist nach dem Minergie-Prinzip konstruiert, benötigt keine Klimaanlage und bietet viel Platzreserve für die Zukunft

Was viele Kunden von Profot und Fotoprofis nicht wissen, ist die Tatsache, dass sich zwei Bereiche unter dem gleichen Dach befinden – und deshalb eben auch mehr Platz brauchen: Profot steht für die professionelle Fotografie und Profoil für den Dekofolienbereich in der Werbetechnik.

Der Demoraum für die Werbetechnik. Die grossen Drucker benötigen viel Platz

«Die Werbetechnik nimmt mit den grossen Printern und den umfangreichen Lager an verschiedensten Folien immer mehr Platz ein, und dieser Bereich macht mittlerweile 40% unseres Umsatzes aus» erklärt Inhaber und Geschäftsführer Albert Sigrist «Letztlich war diese Entwicklung ausschlaggebend, weshalb ich mich nach neuen Räumlichkeiten umsehen musste, ganz abgesehen davon, dass sich die früheren Räumlichkeiten logistisch nicht mehr optimieren liessen.» Die Suche hätte sich in der Umgebung von Baar als schwierig erwiesen. «Alles ist im Kanton Zug übertrieben teuer, so dass sich ein Umzug in die erreichbare Nähe aufgedrängt hat. Und da kam das Baulandangebot in Muri gerade richtig, zumal ich als Wohlener sowieso meine Wurzeln im Freiamt habe.»

Der Demoraum für die Fachfotografie ist auf optimale Kundenberatung ausgelegt

Auf den ersten Blick scheint die Lage allerdings ungünstiger als das frühere Domizil in Baar. «Der Eindruck täuscht» erwidert Sigrist, «denn über die A4 und Affoltern sind es nur elf Kilometer weiter als früher, und auch von hier ist man locker in 35 Minuten in Zürich.» Kommt hinzu, dass Profot in Zürich und in Renens bei Lausanne je eine etablierte Niederlassung unterhält, welche die Kundenbildung zum Hauptsitz nicht zwingend notwendig macht. Dennoch habe der Kundenbesuch seit der Inbetriebnahme im Juni deutlich zugenommen – vielleicht auch aus Neugierde …

Neu bei Profot ist der modern und grosszügig eingerichtete Schulungsraum

Planung nach eigenen Vorstellungen

Äusserlich ist der Bau vergleichbar mit anderen modernen Industriebauten. Doch es steckt mehr dahinter. «Ich habe mich gedanklich fünf Jahre lang mit diesem Projekt intensiv befasst, habe mir überlegt, wie das Gebäude sowohl funktionell als auch arbeitsathmosphärisch aussehen müsste. Viele Ideen habe ich wieder verwerfen müssen, andere sind besonders gut gelungen – zum Beipsiel das Atrium, das Mitarbeitern wie Seminarteilnehmern als Erholungsoase dienen soll, oder die Dimensionierung und Ausrichtung der Büroräume mit Blick ins Grüne.» Der Neubau bietet nicht nur ein grosses Erweiterungspotential, sondern es werden plötzlich Aktivitäten möglich, die am alten Standort schlichtweg undenkbar gewesen wären. «Zum Beispiel die Durchführung von Workshops und Seminaren» verdeutlicht Sigrist, «oder eine Cafeteria, wo sich die Mitarbeitenden verpflegen können, bis hin zu einer Dusche für jene, die in der Mittagspause eine Sportphase einlegen wollen.» Zudem sei das Haus nach dem Minergie-Prinzip konstruiert, besitze deshalb keine Klimaanlage, was sich in der vergangenen Hitzeperiode bereits bewährt habe.

Das Atrium ist eine Oase in der Arbeitsumgebung. Hier treffen sich Mitarbeitende und Seminarteilnehmer in den Pausen. Albert Sigrist ist berechtigt stolz darauf …

Ein Projekt mit kalkulierbarem Risiko

In der heutigen Wirtschaftslage gehören Neubauten von Fotofirmen eher zur Ausnahme. Bei Profot hat sich eine Lösung nach 27 Jahren aufgedrängt, obgleich auch bei Profot die Bäume nicht in den Himmel wachsen. «Keine Frage, es wird heute weniger investiert als früher» sagt Sigrist, «der Franken wird zweimal umgedreht, und es wird gut überlegt, ob das alte Back noch ausreicht bevor man sich für ein Neues interessiert.» Sigrist hat die Marktentwicklung über längere Zeit beobachtet und schliesslich im Hinblick auf eine längerfristige Zukunft entschieden, den grossen Schritt zum eigenen Neubau zu wagen. «Wer nichts unternimmt, ist kein Unternehmer!»

Allerdings hat Albert Sigrist insofern das Risiko doppelt abgestützt, als er für den Neubau eine neue Firma gegründet hat, die Profot Immobilien AG, die der Profot AG die Räumlichkeiten regulär vermietet. Immerhin beeindrucken auch die technischen Daten des Gebäudes, mit 3’400 Quadratmetern Nutzfläche, einem Parkhaus von weiteren 1400 Quadratmeter und 55 Unternehmen mit rund 200 Arbeitern, die daran gearbeitet haben. Zudem hätten errechnete 306 LKW’s dafür den Beton herangekarrt …

Diaschau mit Impressionen der neuen Räumlichkeiten der Profot AG in Muri

Albert Sigrist darf stolz sein auf seinen realisierten Traum, der dem Unternehmen viel Reserve für die Zukunft bietet. Zusammen mit den beiden Niederlassungen in Zürich und in Renens, massiv vergrösserten Demo- und praktischen Schulungsräumen sowie einer kompetenten Beratung, steht die Profot heute auf drei starken Pfeilern: Profifotografie, Werbetechnik und Immobilien. «Am meisten freut mich» bekennt Albert Sigrist zum Schluss, «dass alle 40 Mitarbeitenden von Anfang an bei dem Plan mitgezogen haben, denn sie, ihr Einsatz und ihr Knowhow sind der Kern unserer Firma.»

Urs Tillmanns