Unser Aufruf nach Leserinnen und Leser, die gerne eine Panasonic Lumix G5 testen möchten, fand grossen Anklang. Vier sehr unterschiedliche Fotografinnen und Fotografen konnten berücksichtigt werden, welche die spiegellose Lumix G5 während eines Monats für eine beliebige Praxisaufgabe nutzen durften. Die Ergebnisse sind spannend.
Fotointern.ch und Panasonic wollten es wissen: Wie kommt die Lumix G5 in einem Praxistest unserer Leserinnen und Leser an? Wie beurteilen erfahrene Fotografen diese Kamera, ohne sie je zuvor in den Händen gehabt zu haben? Naheliegend, dass jeder die G5 mit jener Kamera vergleicht, die er (oder sie) im Alltag gewohnt ist – von einer Bridgekamera bis hin zum professionellen Spiegelreflexmodell.
Das Textobjekt: Panasonic Lumix G5 mit dem Universalzoom 1:3,5-5,6 /14-42mm ASPH
Die Aufgabe und das fotografische Thema waren frei, mit der Auflage, dass die TeilnehmerInnen ihre Idee in einem Kurzkonzept beschreiben und das Ergebnis zusammen mit einem schriftlichen Testbericht einreichen mussten. Und dabei zeigten sich auch schon schnell die Vorlieben der Teilnehmer, von der Naturfotografie über Reportage und Makro bis hin zur Peoplefotografie.
Das sind die Tester (v.l.n.r): Lydia Segginger, Alexandra Krieg, Gilbert Henzen und Mario Lo Manto, fotografiert auf dem Schweizer U-Boot «Mesoscaph PX-8» aus dem Jahr 1964 im Verkehrshaus anlässlich der Bildbesprechung.
Gilbert Henzen: Die Reise des Wassers
Als Motto für den Wettbewerb habe ich «Flowing Waters» eingereicht. Ursprünglich wollte ich diverse Bäche wandernd erreichen und dann die Dynamik des Frühlings festhalten. Nun ja, der Winter hielt sich hartnäckig und so habe ich mein Thema leicht angepasst und eine Bildserie «Flowing Waters – von den Bergen bis ins Flachland» fertig gestellt.
Der erste Kontakt mit der Panasonic Lumix G5 war sehr positiv. Die Haptik ist angenehm, das Set liegt gut in der Hand, und die Verarbeitung wirkt hochwertig. Direkt ins Auge springen die für mich unendlich wichtigen Dinge wie der Blitzschuh, das Wählrad für die Modi und natürlich ein massives Stativgewinde. Auch fällt auf, dass zum Beispiel der Deckel für den HDMI-Anschluss vom Gefühl her besser gefertigt ist, als an meiner zig-fach teureren Profikamera.
Das Klappdisplay war ein Aha-Erlebnis. Es macht einen soliden Eindruck und ist äusserst komfortabel: Ich habe viele Bilder bequem mit der Live-View Funktion gestaltet, ohne krummen Rücken, ohne den Rucksack in den Schnee legen zu müssen und ohne je auf die Knie zu gehen.
Gilbert Henzen hat mit «Flowing Waters» den Weg des Wassers von der Quelle bis zum See gekonnt dokumeniert
Auch wenn mein Wettbewerbsthema den Schwerpunkt auf Landschaft und das Wasser legt, habe ich doch über den Gartenhag geschaut: Beim Fotografieren von Langläufern und fahrenden Autos bin ich vom schnellen Autofokus sehr überrascht worden. Sehr schnell hat die G5 das Objekt erfasst, scharf gestellt und auch nachgeführt. Auch bezüglich der Serienbildgeschwindigkeit muss sich die Lumix sicher nicht vor anderen Kameras verstecken.
Das mitgelieferte Standardobjektiv bietet mit seinen 14-42mm (28-84mm bei Kleinbild) einen guten universellen Brennweitenbereich. Für die Landschaftsfotografie wünschte ich mir allerdings ein paar Millimeter zusätzlich im Weitwinkelbereich. Die Lichtstärke ist nicht allzu berauschend, 1:3.5-5.6 reicht für Landschaftsaufnahmen in der Regel aber aus.
Eines meiner Lieblingsmotive ist «Flowing Waters» – also die wunderbaren Bäche, Flüsse oder Seen, festgehalten mit einer langen Belichtungszeit. Der Startschuss der Bilderserie ist auf der Tellinalp auf 1863 Metern über Meer gefallen. Weitere Aufnahmen fanden in Blatten auf 1540 Metern statt, dann ging es runter auf rund 650 Meter nach Beromünster, weiter auf 500 Meter nach Sursee und anschliessend zum Vierwaldstättersee auf 436 Meter über Meer und somit nach Luzern.
Nach vielen Stunden im Schnee habe ich auch die Bilder im Flachland aufgenommen. In Mitten von vielen Leuten habe ich den elektronischen und somit absolut geräuschlosen Verschluss richtig lieb gewonnen. Diese Option der G5 gefällt mir in der Praxis besonders gut. Diese Möglichkeit habe ich mir als Hochzeitsfotograf mit der DSLR in der Hand, klickend und klappernd vor dem Altar stehend, bereits so einige Male sehnsüchtigst herbei gewünscht.
Bei der fotografischen Arbeit an meiner Bilderserie ist ein weiteres Detail positiv aufgefallen: Mögliche 60 Sekunden Belichtungszeit im Modus der Blendenvorwahl oder der manuellen Steuerung. Hervorragend! Keine meiner Profikameras bietet diese Möglichkeit, ich muss damit sofort in den «Bulb» Modus gehen und einen Kabelauslöser montieren.
Fazit: Die G5 stellt sich als hervorragendes Gesamtpaket dar. Einzig die Navigation im Menü kann langwierig werden und die Bilder wirken als JPEG deutlich weichgewaschen. Trotzdem, das Konzept ist modern, der Autofokus ist hervorragend, sehr schnell und stellt wohl so manche DSLR in den Schatten. Die Ausstattung ist komplett und stellt Einsteiger wie erfahrene Fotografen zufrieden, der Dynamikumfang ist traumhaft, und die Kamera lässt sich komfortabel und intuitiv bedienen. Jedenfalls muss sich die Lumix nicht vor den APS-C Mitbewerbern verstecken. Die G5 ist handlich und macht auch nach vier Wochen hartem Einsatz einen unverändert tollen Eindruck.
Gilbert Henzen
Lydia Segginger: Ab in den Urlaub damit …
Die Kameraverpackung steht vor mir. Sie ist sehr schön anzusehen, edel das silbergrau mit dunkelblau auf der Seite. Ich öffne die Verpackung und sogleich fällt mein Focus auf das kleine schwarze Couvert auf der Deckelinnenseite. Macht neugierig. «Join The Lumix G Experience» und das erst noch auf einer Goldkarte. Welch positiver Einstieg, und das bevor ich meine neue Kamera gesehen habe.
Die Kamera fühlt sich leicht an und liegt sehr gut in der Hand. Das Objektiv lässt sich gut an der Kamera anbringen, der schwenkbare grosse Display, ist leicht und komfortabel zu handhaben. Die Batterie lässt sich problemlos einlegen, jedoch «zoomt» das Objektiv nicht ganz so geschmeidig. Als Spiegelreflexkamerafotografin muss ich mich zuerst daran gewöhnen, dass die Speicherkarte jetzt unten im Batteriefach eingesteckt wird. Die Speicherkarte auf der Seite ist für mich jedenfalls leichter und schneller.
Der grosse Sucher gefällt mir. Normalerweise fallen Kamerasucher neben einem solch grossen Display eher klein aus – wenn überhaupt noch ein Suchereinblick vorhanden ist. Der Blitz klappt relativ laut auf. Soviel zum ersten «Hands-on». Jetzt freue ich mich darauf die Kamera praktisch zu testen.
Der erste Lumix-Spaziergang führt mich durch meine Wohnstadt Luzern. Ich fotografiere, was mir gerade vor die Linse kommt. Die Weissabgleich-Taste habe ich immer und immer wieder versehentlich verstellt, was ich als störend empfinde.
Ich fotografiere meistens durch den Sucher, und da ist die manuelle Schärfeeinstellung nicht ganz so optimal zu bedienen. Aber wahrscheinlich ist die manuelle Scharfeinstellung heute nicht mehr ganz so in Mode. Hingegen ist die Lumix überraschend schnell mit dem Autofokus und löst auch sehr schnell aus. Coolooh! Auch das Rauschen bei hohen ISO hält sich sehr in Grenzen.
Schwarzweiss fasziniert mich und ist ein wichtiger Teil meiner kreativen Fotografie. So ist es für mich naheliegend, die G5 mit ihrem Schwarzweiss-Modus zu erproben. Schwarzweiss ist nämlich nicht bei allen Kameras reines Schwarzweiss!
Lydia Segginger hat die ersten Bilder mit der G5 in Luzern aufgenommen, bevor Sie damit nach Fuerteventura in die Ferien fuhr
Wegen ihrer bequemen Handhabung ist die Kamera auch für ältere Menschen sehr geeignet, da sie grosse und griffige Funktionstasten hat und die Grösse der Kamera gut in den Händen liegt. Man darf die älteren Menschen nicht unterschätzen: Viele haben ein Leben lang engagiert fotografiert und legen sich gerne – jetzt, wo sie Zeit haben – nochmals eine moderne Kamera zu. Auch das Gewicht der Kamera ist angenehm. Und … die Lumix G5 sieht auch nach etwas aus …
Nach dem Stadtspaziergang schaue ich mir die Fotos auf meinem Bildschirm an und bin ob der Schärfe und der brillanten Farbwiedergabe gleich nochmals überrascht.
Ausgerechnet während der Testphase standen meine Ferien an. In der Regel bleibt dann meine Kamera im Atelier zurück – eben, weil ich Ferien habe. Doch diesmal kam die Lumix G5 mit dem 1:3,5-5,6 /14-42mm ASPH mit ins Gepäck – und ab ging’s, nach Fuertaventura …
Es ist schon ein ziemlicher Unterschied mit dieser leichten Lumix, wenn man sich grosse Kamerakaliber gewohnt ist. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass ich keine allzu harten Vergleiche mit meinen anderen Kameras mache. Mein Ziel: einfach schöne Ferienbilder mit nach Hause bringen.
Ich bin es gewohnt durch den Sucher zu fotografieren, deshalb hat es eine Zeit gebraucht, bis ich die Vorteile des schwenkbaren Displays entdeckt habe. Dies gab mir die Freiheit «bodennah» zu fotografieren, was mir allmählich richtig Spass machte. Allerdings musste ich aufpassen, dass die Kamera nicht mit Meerwasser oder mit dem Sand in Berührung kam, weil ich mich ganz vergessen auf’s Fotografieren konzentrierte.
Abgesehen von der Weissabgleich-Schnellzugriffstaste, die mir immer noch in die Quere kommt, entdecke ich sukzessive all die positiven Seiten dieser Kamera: die gute Handhabung, der schnelle und präzise Autofokus und die vielfältigen Einstellmöglichkeiten.
Filmen ist nicht so mein Ding, aber es ist sicher gut, dass die Kamera über diese Funktion verfügt. Auch Kreativprogramme sind weniger die Welt der Berufsfotografen. Man vertraut auf seine gewohnten Kameraeinstellungen und kennt genau die Resultate, die dabei zu erwarten sind. Da sieht man solch automatische Modi mit einem gewissen natürlichen Vorbehalt.
Von meinen Kunden und Kursteilnehmer/innen werde ich immer wieder nach einer empfehlenswerten Kamera für ihre Freizeit, Ferien, Ausflüge und für zu Hause befragt. Sie soll nicht zu schwer sein, dieses und jenes können und erschwinglich im Preis sein. In Zukunft kann ich aus erster Hand die Lumix G5 gerne empfehlen, da ich in meinen 14 Tagen Ferien diese Kamera sehr zu schätzen gelernt habe. Sie ist schnell, handlich, leicht zu bedienen und der Preis ist ebenfalls gerechtfertigt. Und die Brennweite von 14 bis 42mm des Kitzooms ist ideal für die meisten Bereiche in der Fotografie. Zudem weist die Kamera ein Gewicht und Volumen auf, das man gerne mitnimmt – immer dann, wenn das schwere Arbeitswerkzeug im Atelier bleibt.
Lydia Segginger
Alexandra Krieg: Die G5 ist für mich ein gewaltiger Aufstieg
Ich fotografiere leidenschaftlich gerne und habe dazu bisher verschiedene Kompaktkameras und die Lumix FZ-150 – eine Bridgekamera – benutzt. Deshalb war es eine grossartige Erfahrung für mich, jetzt eine Systemkamera für mein Hobby benutzen zu dürfen.
Das erste, was mir auffiel ist, dass die Lumix G5 angenehm und gut in der Hand liegt und für eine Systemkamera überraschend leicht ist. Dann freute ich mich über den schwenkbaren Bildschirm, den ich ja von der FZ-150 her schon kannte und der mir schon manche Aufnahme aus ungewohnter Perspektive erleichtert hat. Und dann hat mich die automatische Umschaltung zwischen Bildschirm und Suchereinblick überrascht. Ist nicht nur sehr nützlich sondern eigentlich auch logisch. Weshalb haben das andere Kameras nicht?
Alexandra Krieg fotografiert leidenschaftlich Tiere. Dabei ist schnelle Reaktion gefragt – von Kamera und Fotografin
Sucher oder Bildschirm? Natürlich kommt es auf die Situation an, aber der Bildschirm beginnt jetzt, wo ich die Vorteile des Touchscreens entdeckt habe, plötzlich mehr Spass zu machen. Die Bedienung darüber ist schnell und intuitiv. Auch die Wahl des gewünschten Modus erfolgt fix und einfach über das Wahlrad. So sieht man immer auf einen Blick welches der acht Programme man gerade eingestellt hat.
In der Menüstruktur, die mich sehr an meine FZ-150 erinnert, fühle ich mich sofort zu Hause. Die Unterteilung in die verschiedenen Kategorien und Unterordner erweist sich zwar als logisch, doch finde ich nach vier Wochen immer noch neue Funktionen und Eigenschaften, die man anwählen kann. Unglaublich, was alles in der G5 steckt … Allerdings finde ich die Einstellung der Szenenprogramme bei der FZ-150 mit der Kachelanordnung besser und praxisfreundlicher gelöst. Aber vielleicht braucht man diese Motiveinstellungen bei einer Bridgekamera auch häufiger als bei einer Systemkamera, die sich doch an eine Käufergruppe richtet, die gerne noch etwas einstellt, um das Bild in Sachen Belichtung und Schärfelage selbst optimal zu gestalten.
Die G5 hat eine praktische Grösse, die man gerne mitnimmt, und die ergonomische Anordnung der Bedienelemente sorgt für eine sichere und schnelle Handhabung. Gefällt mir: Die AF-Modustaste ist auf der Kamerarückseite bei den Cursortasten gut und bequem zu erreichen, während sie bei der Lumix FZ 150 etwas ungünstiger seitlich angebracht ist. Das sollte sich später auch bei der Reportage im Circus Knie als grossen Vorteil erweisen, weil dort schnelle Reaktion über gute Bilder – oder gar keine entscheidet.
Mit der G5 habe ich während des Tests gelernt, viel bewusster einzustellen und gewisse Funktionen zu nutzen – und zu schätzen – die ich bisher in der Praxis kaum angewählt hatte. Dazu gehören das Auto Bracketing, um in kurzer Folge Belichtungsvarianten auszuführen, um hinterher die beste auszuwählen. Oder das gleichzeitige Abspeichern der Bilder im JPEG- und RAW-Format, um bei der Bildbearbeitung die letzten Finessen aus den Daten herauszukitzeln. Und dann natürlich die Video-Funktion. Ehrlich gesagt: Video ist für mich Neuland – wie für so viele Fotografen. Aber es macht Spass, mal zwischendurch da und dort eine bewegte Szene aufzunehmen und diese vielleicht ins Internet zu stellen. Die G5 liefert die besten Voraussetzungen dazu.
Meine Welt ist die Naturfotografie, vor allem Tiere und Nahaufnahmen. Da kommt als erster Pluspunkt schon einmal das schwenkbare Display zum Tragen, weil damit ungewohnte Perspektiven einfacher möglich sind, und weil man unbemerkter fotografieren kann, wenn man die Kamera nicht ans Auge nimmt.
Die ersten Gehversuche mit der neuen G5 habe ich in meiner nächsten Umgebung vorgenommen. Meine Katzen standen oder lagen geduldig Modell, auch wenn ich ganz nahe ranging. Und die Details meiner Pflanzen konnte ich perfekt ins Bild setzen. Dann wurden die Streifzüge etwas ausgedehnt, in den Zoo Zürich und natürlich in die nahegelegene Masoala-Halle die eine besonders reiche und für mich lohnende Motivvielfalt bietet. Und dann kam die grosse Herausforderung, nämlich das Fotografieren im Circus Knie.
Zirkus ist schnell, hat wenig Licht und verlangt höchster Konzentration und Reaktionsvermögen. Man darf sich nicht lange mit der Technik und Einstellungen abgeben, denn es kommt kein Augenblick zurück. Da habe ich den Serienmodus der Kamera ebenso schätzen gelernt, wie der Bildstabilisator, der meine Verwacklungen, gerade mit längeren Brennweiten, perfekt ausglich. Auch das Bildrauschen, das erst ab ISO 1600 leicht erkennbar wird, hat nicht gestört. Schraubt man die Empfindlichkeit höher, dann kommt eine für Aufnahmen mit wenig Licht charakteristische und reizvolle «Körnigkeit» auf, die an die frühere Bilder mit hochempfindlichen Filmen erinnert.
Das Fotografieren mit der Lumix G5 war für mich ein grosses Erlebnis, das mich fotografisch weitergebracht hat. Vor allem öffnet diese Systemkamera ein grosses Potential an kreativen Möglichkeiten mit einer leicht verständlichen und einfach anwendbaren Technik. Dabei ist die Kamera so kompakt, dass man sie bei allen Gelegenheiten gerne dabei hat.
Alexandra Krieg
Mario LoManto: Menschen im Mittelpunkt
Ich fotografiere seit fast 15 Jahren vor allem Menschen, mache Reportagen von Hochzeiten und bin in meinem Studio auf Schwangerschafts- und Babyfotografie spezialisiert. Naheliegend also, dass ich die Testkamera Lumix G5 einsetzte, um Porträts aufzunehmen, darunter auch Bilder unserer beiden vifen Kleinkinder, die sich bestens eignen, um sich in bewegter Fotografie zu üben. Hinzu kommt die nahe Stadt Solothurn, die mit ihrer prachtvollen Altstadt reich an Testmotiven ist. Ich habe die Kamera so getestet, wie ich sie bekommen habe, als Kit mit dem Standardzoom, das mit 1:3.5-5.6 nicht gerade das Lichtstärkste ist. Aber das ist wohl die Grundausstattung, mit welcher die meisten G5-Fotografen zunächst ins Feld ziehen.
Gleich zu Beginn habe ich schon eine positive Erfahrung gemacht: Der Autofokus arbeitet sehr schnell und ist auch beim schwachen Umgebungslicht sehr treffsicher. Die kurze Auslösverzögerung bewegt sich im Bereich einer professionellen Spiegelreflexkamera. Ein ganz grosser Pluspunkt konnte ich dem lautlosem Auslöser vermerken, als in einem stillen Augenblick jeder «Klick» gestört hätte!
Mario LoManto ist auf Peoplefotografie spezialisiert. Personenbilder, Schwangerschafts- und Babyfotografie sind seine Lieblingsmotive
Bei hohen ISO-Werten greift der interne Rauschunterdrücker etwas zu stark ein, was das Bild etwas weich erscheinen lässt. Versuchsweise hatte ich auch in RAW fotografiert und nutzte die mitgelieferte Bearbeitungsoftware um die Details durch das Abschwächen des «Entrauschen» zurück zu gewinnen. Dies funktionierte problemlos. Die Software ist sehr gut ausgestattet und ermöglicht viele feine Anpassungen – besonders, wenn man mit RAW fotografiert.
Ich war bezüglich der Bildqualität direkt ab Kamera positiv überrascht. Der automatische Weissabgleich zeigte in den meisten und auch kritischen Fällen sehr gute Resultate, und auch die Farbwiedergabe, der Kontrast und die Schärfeleistung konnten mich auch bei den JPEGs überzeugen.
Die Lumix verfügt sehr viele Modi die zur Auswahl stehen. Die Porträteinstellung gehörte zu meinem Favorit, weil sie für eine sehr angenehme, sanfte Hautwiedergabe sorgt. Wer nicht lange suchen will macht mit dem Automatik Modus nichts falsch. Damit lässt sich die Kamera auch in ungeübten Händen gute Resultate erreichen! Die Menüführung ist einfach und logisch aufgebaut. Vorbildlich sind für mich die vielen frei belegbaren Funktionstasten, die einem im Gefecht viel Zeit sparen.
Die Schärfeeinstellung über das Display funktioniert tadellos. Obschon es sich über den hellen Sucher auch gut fokussieren lässt, möchte ich den Luxus vom klappbarem Display nicht missen. Auch lassen sich wichtige Einstellungen schnell und direkt über das Display verändern. Weiter gefiel mir die Q-Menutaste, die eine sehr schnelle Anwahl der wichtigsten Fotoeinstellungen ermöglichte. Gut und übersichtlich lassen sich binnen Sekunden die Kamera für jede Situation einstellen. Tolle Geschichte!
Während der Testzeit schätzte ich an der Lumix G5 neben der fotografischen Performance auch die Videofunktion. Als Familienvater wünscht man sich neben den Tausenden Fotos gelegentlich auch Filmchen vom Nachwuchs. Hier spielt die Kamera in der obersten Liga. Der kontinuierliche Autofokus während der Videoaufnahme gehört zum Primus der Fotokameras! Unglaublich was das kleine Ding leisten vermag. Panasonic hat mit der DMC Lumix G5 eine kompakte Systemkamera auf den Markt gebracht, welche dem ambitionierten, wie auch Profifotografen wirklich zu respektablen Bildergebnisse verhilft. In ungeübten Händen lässt man die Kamera im Automatikmodus arbeiten, was ebenfalls zu beachtlichen Resultaten führt. Nennenswerte Schwächen konnte ich nicht finden. Ob draussen oder im eigenen Wohnraum, die Kamera überzeugte durchs Band hinweg!
Die G5 bietet viel Technik fürs Geld. Sie ist die perfekte »Immer-dabei-Kamera», welche ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann. Einzig beim steigenden ISO Wert zeigte der Sensor wo seine Grenzen liegen. Das Rauschen wird zwar gut unterdrückt, leider werden aber auch Details glattgebügelt und gehen verloren. Ein lichtstärkeres Objektiv würde hier einiges kompensieren. Hierzu hat Panasonic mit dem grossen Objektivpark eine grosse Auswahl aufgestellt, dass wohl jeder Benutzer «seine Gläser» finden wird.
Ich sehe in der Lumix G5 eine schnelle, leistungsstarke Kompaktkamera die bombastischen Bild- und Videoergebnisse liefert! Der Neupreis von rund CHF 800.– scheint im ersten Augenblick etwas hoch zu sein. Bereits nach kurzer Zeit war ich aber anderer Meinung. Der Spass wurde immer grösser, je öfter ich die Kamera einsetzte. Der Monat ist leider um, die Kamera geht zu Panasonic zurück. Was bleibt ist eine schöne Erinnerung und eine grossartige Erfahrung, die ich in dieser Zeit erlebt habe. Vielen Dank!
Mario Lo Manto
Der Lesertest zeigt vier unterschiedliche Praxisstimmen zu ein- und derselben Kamera. Interessant ist, dass praktisch einhellig alle Tester der Systemkamera Qualitäten professioneller Spiegelreflexmodelle zusprechen, und dies bei einer Baugrösse und einem Gewicht, welche sich «im Mitnahmebereich» befinden. Eine Kamera also, die man nicht nur gerne dabei hat, sondern die sowohl Ungeübte als auch Profis für hervorragende Bildresultate einfach und flexibel einsetzen können.
Weitere Informationen über die Lumix G5 finden Sie unter www.panasonic.ch