Die Coal Mine Gallery in Winterthur hat einen der seltsamsten Wege, um mit Medien zu kommunizieren. Man möchte rasch auf publizierbare Texte und reproduktionssichere Bilder kommen. Doch die komplizierten Verfahren sind lokalüblich und stadtbekannt. Damit hebt man sich damit auch von der Bilder-Szene an der aufkommenden Zürcher Tal- und Beethofenstrasse ab.
Doch die Bilder von Matthieu Gafsou und Raphael Hefti sind sehr interessant. Sie befassen sich mit den Alpen. Und so wagt man einen Ausflug in die Nähe des Bahnhofs der zweitgrössten Stadt im Kanton.
Natur- und Kulturlandschaft sind das Thema der neuesten Arbeit von Matthieu Gafsou. Er zeigt die Schweizer Alpen in einem romantischen Licht, als ideale Natur, authentisch, wunderbar und verleztlich. Parallel dazu dokumentiert er, wie die Menschen die Landschaft in Besitz nehmen, sie pflegen und benützen, verwandeln und vermarkten. Mit der Entwicklung der Tourismus-Industrie im frühen 19. Jahrhundert hat sich das Bild der Alpen fundamental geändert. Die Landschaft ist nicht mehr primär Lebensgrundlage der Bergbauern, sondern Erholungsraum für Feriengäste aus dem In- und Ausland. Überall sind die Spuren unserer Zivilisation ablesbar.
Im Raum für zeitgenössische Fotografie präsentiert Raphael Hefti eine ganz neue Serie, die während seinem Nachdiplom-Studiengang zurzeit in London entsteht. Die Meinungen darüber sind geteilt, doch es ist ein „Work in Progress“.
Matthieu Gafsou und Raphael Hefti
Coal Mine Gallery, Winterthur, bis 9. Juli 2011