David Meili, 31. Mai 2011, 09:45 Uhr

Kulturtipp am Dienstag: Alexander Rodtschenko

Bei der weltweiten Beachtung der Ausstellung von Ai Weiwei im Fotomuseum Winterthur (und im Kunstmuseum Luzern) sollte man eine wichtige Werkschau nicht verpassen. Das Fotomuseum übernahm vom Moscow House of Photography eine. Überblick über das fotografischen Werk von Alexander Rodtschenko. Die beiden Ausstellungen ergänzen sich.

Alexander Rodtschenko kam von der Malerei zur Plastik und dann zur Fotografie. Ab den Zwanziger Jahren setzte er seine graphischen Fähigkeiten für die aufstrebende Sowjetunion ein. Später entzog er sich der stalinistischen Diktatur und kehrte zur Malerei zurück.

So durchlief Rodtschenko entwicklungsgeschichtlich entscheidende Phasen der europäischen Kunst. Sein Weg führte von einem an die französische Malerei angelegten Stil über eine minimalistische Bildhauerei zum Konstruktivismus und zu Fotografien und Fotomontagen, die noch heute in ihrer Modernität überzeugen.

Die im Fotomuseum Winterthur ausgestellten Prints stammen zum Teil aus Privatsammlungen. Wie viele originale Aufnahmen es gibt, bleibt nicht immer gewiss. Man wünschte sich auch Vergleiche mit dem italienischen Futurismus, dessen künstlerischer Aufbruch ebenfalls in einer Diktatur endete. Das fasznierende Thema ist noch lange nicht ausgeschöpft.

Alexander Rodtschenko. Revolution der Fotografie.
Fotomuseum Winterthur, bis 14. August 2011
Interessanter Beitrag über die politische Biographie.

Bildnachweise:
Aufnahmen zur Verfügung gestellt vom Fotomuseum Winterthur.
Bildrechte bei Pro Litteris.

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