Horst Gottfried, 17. Oktober 2022, 16:05 Uhr

Photopia 22 – Nachlese: Mehr Aussteller, etwas mehr Besucher

Vom 13. bis zum 16.10.2022 fand in Hamburg zum zweiten Mal die Fotomesse Photopia statt – mit mehr Ausstellern als beim ersten Mal. Neben Messeständen gab es etliche Vorträge und zwei Konferenzen sowie Fotoausstellungen und Workshops. Was es zu sehen und zu erleben gab, das haben wir bereits vorab in einem Artikel aufgelistet sowie in einem weiteren Artikel unsere Eindrücke vom Eröffnungstag geschildert.

Am gestrigen Sonntag endete nach vier Ausstellungstagen die Photopia 2022 in Hamburg. 82 Unternehmen – gegeüber 50 im Vorjahr – präsentierten ihre aktuelles Angebot. Am Ende zogen laut Hamburg Messe Organisatoren, die Aussteller und das Publikum eine positive Bilanz der Veranstaltung.

Mehr als 10’000 Besucher konnte die Messe zählen. Die meisten Besucher waren nach Aussagen von Ausstellern am Samstag auf der Messe. Sonntagmittag wie hier im Bild war es bereits etwas ruhiger.

 

Die Photopia war gekennzeichnet durch eine für eine Messe angenehm entspannte, unhektische Atmosphäre. Das Gedränge in den Gängen zwischen den über 300 Frachtcontainern hielt sich in Grenzen. Insgesamt zählte die Photopia dieses Jahr nach Angaben der Veranstalter «mehr als 10’000» Besucherinnen und Besucher, also kaum mehr als die «knapp 10’0oo», von denen im vergangenen Corona-Jahr bei der erst Photopia von 2021 die Rede war. «Was wir in den vergangenen Tagen an Inspiration, Produkt-Entertainment und Information in rund 500 Programmpunkten gesehen und gehört haben, ist kaum zu übertreffen», gibt sich Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress, dennoch zufrieden. «Die Branche bekennt sich eindeutig zum Standort Hamburg. Wir sind gemeinsam mit unseren Partnern auf einem sehr guten Weg, zum wichtigsten Event für die Imaging-Branche in Europa zu werden.»

Veranstalter zufrieden

Christian Müller-Rieker, geschäftsführender Vorstand des Photoindustrie-Verbands PIV, bestätigt dies: «Die Branche hat es verdient, ein Anker-Event dieses Formats zu haben, um die Innovationskraft der Industrie öffentlichkeitswirksam präsentieren zu können und den Austausch zwischen Herstellern, Fachhandel und vor allem den persönlichen Kontakt zum Endkunden sicherzustellen. Wir freuen uns, als ideeller Träger der Photopia aktiv dazu beizutragen.»

 

Ihr breitgefächertes Angebot in Sachen Bildpräsentation zeigte CEWE in ihrem Kiosk.

 
Auf dem Summit präsentierten Unternehmen aus Europa, Kanada und Taiwan ihre Innovationen und Dienstleistungen rund um Aufnahme, Be- und Verarbeitung, Speicherung, Display und das Sharing von Fotos und Videos. Passend zum Themenschwerpunkt Vlogging präsentierte Sony mit der Vlog-Kamera ZV-1F ihre aktuellste Neuentwicklung erstmals der Öffentlichkeit (Fotointern berichtete). Weitere bekannte Marken waren unter anderem Adobe, BenQ, Canon, Cewe, DJI, Fujifilm, Hahnemühle, Leica, Nikon, Panasonic, Tamron und WhiteWall.

An grossem Interesse erfreute sich die Drohnenfotografie mit einer 1’000 Kubikmeter grossen FlyZone sowie auf Anhieb der «Slow Photography»-Ausstellungsbereich rund um die analoge Fotografie. Zahlreiche Vorträge, Workshops, Fotowalks und Shootings ergänzten das Angebot.

Demos und Verführungen beliebt

Sichtbar beliebt beim Publikum waren praktische Demonstrationen an den Messeständen und die meisten Vorträge auf den beiden Hauptbühnen. Proppevoll war es beim Talk von Photopia-Kurator Christian Popkes mit dem populären TV-Moderator Markus Lanz, den viele hier erstmals auch als Fotografen kennlernten.

Publikumsmagnet: Grosses Interesse weckt die Talkrunde von Kurator Christian Popke mit dem populären TV-Moderator Markus Lanz über dessen weniger bekannte Arbeit als Fotograf.

 

Auch in einer Besucherumfrage der Hamburg Messe GmbH durch ein unabhängiges Marktforschungsinstitut sieht man das Photopia-Konzept bestätigt: Der Anteil der Fachbesuchenden lag mit 43 Prozent ähnlich hoch wie im vergangenen Jahr. Profis und Hobbyfotografierende zeigten sich vom vielfältigen Angebot des Imaging-Festivals angetan. So gaben 92 Prozent Bestnoten für die Photopia, 91 Prozent würden das Event weiterempfehlen. Hauptmotive für den Besuch waren der Wunsch, Neuheiten, Produkte und Trends kennenzulernen und Dinge selber auszuprobieren.

Dass dieses Jahr nicht noch mehr Besucher zu verzeichnen waren, könnte auch an den Ticketpreisen gelegen haben. Mit 25 Euro für eine Tageskarte ist der Photopia-Besuch nicht gerade ein Sonderangebot, zu denen dann z.B. noch 7.50 Euro für eine Leberkäs-Semmel und 4.40 Euro für eine Cola kommen. Auch wären zukünftig noch weitere flankierende Massnahmen denkbar. Warum gilt etwa das Messe-Ticket nicht als Fahrkarte für den öffentlichen Personennahverkehr? Wie das geht, zeigen zahlreiche Hamburger Theater- und Konzertveranstalter. Sogar die noble Elbphilharmonie ist sich dafür nicht zu schade.

Wo Action war, sammelten sich auch die Besucher, hier bei der Objektiv-Demonstration am Tamron-Stand.

 

Resümees von Branchenvertretern

Zum Abschluss der Photopia 2022 am Sonntag veröffentlicht Hamburg Messe folgende Stimmen aus der Branche:

«Schon mit der zweiten Auflage etabliert sich die Photopia als das zentrale, neue Imaging Event in Deutschland. Das Erfolgsrezept dahinter: eine gelungene Mischung aus Community Festival, Keynotes, Ausstellungen und Konferenzen, welche sie in kürzester Zeit zum „Jour Fixe“ für User, Handel, Presse und Hersteller hat werden lassen. Gewiss wird die Photopia diese Erfolgsgeschichte fortschreiben und auch künftig die nationale sowie internationale Imaging Szene in Hamburg zusammenbringen. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Photopia in 2023», resümierte Rainer Führes, CEO Canon Deutschland.

«Wir waren mit der Konzeption der Photopia sehr zufrieden. Die Photopia hat im Vergleich zum Vorjahr noch einmal richtig zugelegt. Mit unserer Standkonzeption konnten wir die Besucher begeistern. Wir waren mit dem Besucherzuspruch vor dem finalen Tag sehr zufrieden. Dies gilt auch für die Anzahl der Fachbesucher und Vertreter des Handels. Wir hoffen, das geht weiterhin zunehmend in diese Richtung, so dass sich die Photopia zu einer wichtigen B2B Plattform entwickeln wird», so Bernd Gansohr, Managing Director Fujifilm.

«Mutig. Bewegend. Faszinierend. Die Photopia ist ein Erlebnispark der Fotografie. First Class.» Barbara Stelzner, Director of Communication, DJI.

«Die Photopia war in diesem Jahr für uns ein grosser Erfolg, weil wir unsere geschätzten Anwenderinnen und Anwender, Pressevertreter, Berufsfotografinnen und Fotografen, Handelspartner sowie Verbände und Branchenvertreter treffen konnten. Der Event generell bietet an der Fotografie interessierten Menschen Raum zum Ausprobieren neuer kreativer Ideen und schafft vielfältige Möglichkeiten des Austauschs – vom Experten-Know-how live bis zur Community- Plattform online – hybrid und modern. Zudem gab es dann auch noch gut besuchte Vorträge von Leica Fotografinnen und Fotografen – das macht für uns die Sache rund – wie unser Leica Logo. Nächstes Jahr werden wir unsere Präsenz weiter ausbauen», sagte Falk Friedrich, CEO Leica Camera Deutschland.

«Das Commitment der Photopia zur analogen Fotografie ist grossartig. Unser Khromeland war durchgehend prall gefüllt mit einer guten Mischung aus Influencern, Industriegrössen, Hobby- & Profifotografen. Viele Kontakte und gute Umsätze für alle Beteiligten lassen unsere analogen Herzen springen», freute sich Oliver Heinemann von Khrome.

«Die positiven Reaktionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben uns bestätigt, dass die Branche eine Plattform zum Ideenaustausch und zum Netzwerken zu schätzen weiss», resümierte Konferenz-Organisator Thomas Blömer von imaging+foto-contact. «Neue Technologien definieren einerseits die gesamte Imaging- Kette von der Aufnahme bis zur digitalen Rezeption und zum Druck neu, andererseits stellen sie auch den Fachhandel und die Bilddienstleister vor die Herausforderung, neue Zielgruppen zu adressieren. Dafür konnte ImagingExecutives@Photopia nach dem erfolgreichen Piloten 2021 auch in diesem Jahr wichtige Impulse geben.»

«Von Reportage-, über People- bis hin zu Werbefotografie, zog die Creative Content Conference der Photopia Hamburg 2022 an drei Tagen Profifotografinnen und Fotografen an. Es herrschte an allen Konferenztagen eine richtig gute Stimmung und tolle Atmosphäre», freute sich Thomas Gerwers vom Veranstalter Profifoto.

Horst Gottfried, Hamburg, Bericht und Situationsfotos:

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