Was in den Töpfen der Gerüchteköche schon zwei Jahre herumschwamm und immer wieder an die Oberfläche schwappte ist nun Tatsache. Canon erweitert ihr 2018 als spiegelloses Vollformat-System lanciertes «EOS R»-System um APS-C-Komponenten, sprich zwei Kameras mit dem kleinerem Bildsensor und zwei auf diese Sensorgrösse optimierte Objektive. Infos zu den neuen Produkten finden Sie in zwei separaten Artikeln: einer Kamera-News-Meldung und einer Objektiv-Meldung.
Damit konkurriert Canon auch ihr «EOS M»-System, das 2012 lanciert wurde und im Vergleich zu den anderen spiegellosen Systemen nie wirklich durchstartete. In diesem Zusammenhang sei festgehalten, dass es keine Objektivadapter gibt und geben wird, die auf irgendeinerweise die beiden spiegellosen Systeme – als das R- und das M-System – verbinden.
Die Neuheiten des «Canon EOS R»-Systems rund um den kleinen Sensor im APS-C-Format: Von links nach rechts sind dies die EOS R7, das RF-S 18-150mm und das RF-S 18-45mm sowie die EOS R10.
EOS R System: Reines Vollformat-System öffnet sich für APS-C
Im August 2018 hatte Canon ihr neues spiegellose «EOS R»-System gestartet, in dessen Zentrum eine Bildsensor im Kleinbild-Vollformat (ca. 36mm x 24 mm) und Canons erste Vollformat-Spiegellose stand. Damit launchte Canon ein System, das mit der Zeit dem ebenbürtig zum etablierten digitalen Spiegelreflexsystem sein sollte und dieses eines Tags ersetzen dürfte. Gleichzeitig erhoffte man sich damit Marktanteile zurück zu holen, die man an andere spiegellose Systeme anderer Marken verloren hatte. Details zu dieser Entwicklung finden sie in unserem früheren Artikel zu den ersten 10 Jahren der Spiegellosen.
Canon stellt mit der EOS R7 und der EOS R10 ihre ersten spiegellosen APS-C-Kameras des «EOS R»-Systems vor. Die EOS R7 zeichnet sich durch die zusätzliche Reichweite des APS-C-Formats sowie die hohe Geschwindigkeit und Präzision des Autofokus aus, wie sie von den Spitzenmodellen der R-Serie (z.B. EOS R5 und R3) bekannt sind. Mit der Einführung der spiegellosen Kameras im APS-C-Format in das «EOS R»-System will Canon ihr Engagement mit einer grösseren Produktauswahl für die anspruchsvolle Zielgruppe mit besonders hohen kreativen Ambitionen unterstreichen.
Der EOS R7 und der EOS R10 steht eine grosse Auswahl an «Canon RF»- und nun auch «RF-S»-Objektiven bereit. Mit Adaptern lassen sich aber auch «EF»- und «EF-S»-Objektive aus dem Spiegelreflex-System verwenden.
Ausserdem wurden – passend zu den neuen Kameras mit kleinerem Sensor auch die neue «RF-S»-Objektivlinie mit zwei «RF-S»-Zooms präsentiert. Das RF-S 4.5-6.3/18-45mm IS STM ist ein ultrakompaktes Zoomobjektiv für alltägliche Aufgaben, das RF-S 3.5-6.3/18-150mm IS STM ein vielseitiges Objektiv mit grossem Zoombereich (siehe separate Meldung).
Neue «RF-S»-Objektive für APS-C-Format – auch an Vollformatkameras nutzbar
Canon hat ihr «EOS R»-System, das bislang ein spiegelloses Vollformat-System war, um das APS-C-Format erweitert. Bildeten bislang ausschliesslich Kameras mit Sensoren im Kleinbild-Vollformat den Kern des Systems und dazu die Objektive, die diese Sensorgrösse unterstützen, so gehören nun Kameras mit kleineren Sensoren im APS-C-Format dazu. Passend dazu hat Canon auch die zwei erwähnten «RF-S»-Objektive vorgestellt, die für den kleineren Sensor konzipiert sind.
Damit geht Canon den gleichen Weg wie beim Spiegelreflexsystem. So wie es beim den Objektiven zu den DSLRs die «EF»-Objektivlinie für Vollformatkameras und die «EF-S»-Linie für DSLRs mit den kleinen APS-C-Sensoren gibt, so ist beim spiegellosen System nun neben der bisherigen «RF»-Objektiven auch eine «RF-S»-Objektivline mit etwas kleineren Objektiven im Angebot. Die grossen RF-Objektive können wie bei den DSLRs die EF-Objektive ohne Einschränkungen auf den Kameras mit kleinerem Sensor verwendet werden.
Werden «RF-S»-Objektive an einer Vollformatkamera montiert, nutzt diese nur einen Sensorbereich, der dem APS-C-Format entspricht. Dass sich die Objektive für APS-C-Format auch an Vollformatkameras nutzen lassen, ist neu bei Canon. Denn anderes als die neuen RF-S-Objektive lassen sich die EF-S-Objektive von Canon gar nicht auf Vollformatkameras montieren. (Bei EF-S-ähnlichen Objektiven von Fremdobjektivherstellern wie z.B. Sigma war/ist dies dagegen meist möglich.)
Preise und Verfügbarkeit
Die Kamera Canon EOS R7 wird einzeln (nur Gehäuse/Body only) und als Kit ab Ende Juni 2022 erhältlich sein, wogegen die Canon EOS R10 einzeln und in zwei Kit-Varianten wenig später folgen wird und ab Juli 2022 verfügbar sein soll. Die beiden neuen «RF-S»-Objektive sind wie die R7 bereits ab Ende Juni 2022 erhältlich.
- EOS R7 Body (inkl. EF/RF Mount Adapter) verfügbar ab Ende Juni 2022 für CHF 1439.- (UVP)
- EOS R7 Kit mit RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM verfügbar ab Ende Juni 2022 für CHF 1799.- (UVP)(inkl. EF/RF Mount Adapter)
- EOS R10 Body (inkl. EF/RF Mount Adapter) für CHF 939.– (UVP)
- EOS R10 Kit mit RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM für CHF 1049.- (UVP) (inkl. EF/RF Mount Adapter)
- EOS R10 Kit mit RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM für CHF 1299.- (UVP) (inkl. EF/RF Mount Adapter)
- RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM für CHF 339.- (UVP)
- RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM für CHF 549.- (UVP)
Weitere Infos
EOS R7 (Produktseite)
EOS R10 (Produktseite)
RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM (Produktseite)
RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM (Produktseite)
EOS-R-Kameras (Übersichtsseite spiegellose Systemkameras)
RF-Objektive (Übersichtsseite Objektive)
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