«Le Valais à la Une» – Schweizer Fotojournalismus in 400 Bildern

Es dürfte eine der grössten Sammelausstellung über den Schweizer Fotojournalismus sein, welche mehr als 400 Werke von 50 Fotojournalisten aus dem Wallis und der ganzen Schweiz zeigt, die das Zeitgeschehen während eines Jahrhunderts dokumentieren. Die Ausstellung «Le Valais à la Une. Ein Jahrhundert aus der Sicht der Medien» gibt nicht nur einen Einblick in die Arbeitsweise der Fotografen und Journalisten, sondern sie ruft uns auch die wichtigsten wirtschaftlich sozialen, technologischen und klimatischen Veränderungen sowie Unfälle und Naturkatastrophen im Wallis in Erinnerung.

Die Ausstellung ist sowohl im Aussenbereich des Arsenals der Stiftung Pierre Gianadda zu  sehen als auch im dessen Innräumen auf drei Stockwerken.

Auf grossen Leinwänden gedruckt, erinnern die Fotos und Berichte an Papier, das aus den Druckmaschinen kommt. Journalisten und Fotografen erzählen in Wort und Bild, wie sie ihren Beruf ausüben. Die Ausstellung ermöglicht es uns auch die Entwicklung der Arbeit, des Stils und der Techniken der Fotografen zu entdecken. Es fördert auch die Begegnung zwischen mehreren Generationen von Fotojournalisten. Die Älteren sind über 80 Jahre alt und die Jüngeren, welche die Zukunft des Berufs darstellen, sind zwischen 20 und 30.

Auf grossen Fotodrucken werden die Exponate in zeitungsähnlicher Gestaltung präsentiert.

Interessante Gegenüberstellungen von Bildern ähnlicher Ereignisse von Vater und Sohn Raymond und Philippe Schmid

Die Arbeitsweise der Fotojournalisten im Wandel der Zeit. Hier ist auch eine interaktive Arbeitsstation von Keyston zu finden.

Nach den Pionieren der 1930er Jahre, Raymond Schmid, Pierre Izard und Max Kettel, erlebten die 1950er Jahre einen Boom an grossen Reportagen. Mit Léonard Gianadda, einem Fotojournalisten, der von 1953 bis 1960 die Welt bereiste, beispielsweise. Von den 1960er bis zu den 1980er Jahren entwickelten sich die Agenturen. «Valpress» mit Philippe Schmid, Photopress mit René Ritler, ASL mit Roland Schlaefli.

Neben den Presseausschnitten sind auch verschiedene Arbeitsgeräte zu entdecken, welche an die Arbeitsweise früherer Epochen erinnern

 

Jean Simonnot «Chalais, 1933» Photo: Jean Simonnot / Médiathèque Valais – Martigny

Charles Paris, Valais, 1933, «construction du bisse de Savièse». Photo Charles Paris /Médithèque du Valais

Die grossen Ereignisse des Walliser Lebens sind Gegenstand von Berichten für die Schweiz und die ganze Welt. Sportliche, kulturelle und wirtschaftliche Veranstaltungen sind der Rhythmus des Lebens im Wallis. Reporter wie Philippe Dutoit, Jean-Paul Maeder und Gérard Berthoud sind vor Ort.

 

Valentin Flauraud, Zermatt, 17 avril 2018, «Patrouille des Glaciers», Photo: Valentin Flauraud / Keystone

Maxime Schmid «Sport en Valais». Photo: Maxime Schmid

In den 2000er Jahren berichten die Fotografen des Nouvelliste, darunter François Mamin, Christian Hofmann, Sabine Papilloud, Sacha Bittel und viele unabhängige Kollegen, neben den drei grossen Agenturen, Keystone mit Laurent Gilliéron, Jean-Christophe Bott, Andrée-Noëlle Pot, Olivier Maire, der AFP mit Fabrice Coffrini und Reuters mit Denis Balibouse.

Die Fotos für die Titelseiten des Walliser Magazins «Treize Etoiles», das von 1951 bis 1996 erschien, stammte meistens vom Walliser Fotografen Oswald Ruppen (1926-2018), der auch als damaliger Redaktor der Schweizerischen Photorundschau bekannt war.

 

Andrea Soltermann, «Glacier du Rhône, avril 2017». Photo: Andrea Soltermann

Fabrice Coffrini, Valais, 11.décembre 2014, »Fumées et cheminées des usines du Chablais vues depuis Chexbres». Photo Fabrice Coffrini / AFP

Die Idee dieser Ausstellung entstand im Sommer 2019 nach dem erfolgreichen Fotojournalismus-Festival in Sitten/Bramois des Walliser Fotografen Olivier Maire in Zusammenarbeit mit den Walliser Journalisten und des Vereins Photojournalistes suisses – impressum, sowie der Stiftung Pierre Gianadda welche die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Kuratiert wurde die Ausstellung von Jean-Henry Papilloud und Sophia Cantinotti.

 

Die ausstellenden Fotografen und ihre Werke:

 

Praktische Informationen

Wann? 7. Mai bis 21. November 2021, täglich von 10 bis 18 Uhr
Wo? Altes Arsenal der Stiftung Pierre Gianadda, Rue du Forum 59,
CH-1920 Martigny, Tel. 027 722 39 78
Wie viel? CHF 20.– / 60+ CHF 18.– / Kinder und Studenten CHF 12.–
Infos: https://www.gianadda.ch/210_expositions/valais-a-la-une/

Die Ausstellung ist durchgehend zweisprachig französisch / deutsch.

Situationsbilder und Redaktion: Urs Tillmanns