Nach dem Sirui vor rund einem Jahr den ersten preisgünstigen Anamorphoten 1.8/50mm vorgestellt hatte (Fotointern berichtete), und später das 1.8/35mm nachreichte, ist jetzt die extremere Weitwinkelversion in dieser Produkteversion lieferbar. Die Lichtstärke beträgt 1:2,8 und die 24mm Brennweite auf APS-C Sensor, was einen horizontalen Bildwinkel von 50° ergibt. Das ist für die anamorphen Cineasten eine gute News, denn mit einem solchen Weitwinkel lässt sich kreativ ganz schön was anfangen.
Das Objektiv macht einen sehr wertigen Eindruck, ist je nach Kameraanschluss zwischen 770 und 810 Gramm schwer, rund 126 mm lang und hat einen maximalen Durchmesser von 74 mm. Lieferbar ist es für E-Mount-, EF-Mount, MTF-Mount, X-Mount und Z-Mount. Das Objektiv ist auf manuelle Bedienung von Schärfe und Blende ausgelegt und überträgt keine Daten zur Kamera. Seine Nahgrenze liegt bei 60 cm, was einer maximalen Vergrösserung von 1:21,99 entspricht. Man kann damit einen cinemaskopischen Effekt mit einem Seitenverhältnis von 2,4:1 erzielen.
Die Technik geht auf die 1950er Jahre zurück, als die Breitleinwandformate wie Cinerama, Cinemascop, Panoscop und andere aufkamen. Dazu wurde ein optischer Trick mit Zylinderlinsen angewandt, um den horizontalen Bildwinkel bei der Aufnahme zu stauchen, um diesen mit entsprechenden Optiken in der Projektion wieder aufzuweiten. Das hatte den Vorteil, dass normale 35mm- und später 60mm-Filmkameras für die Aufnahme verwendet werden konnten, um trotzdem ein breites Kinobild zu erhalten.
Diese Technik wendet nun Sirui in ihrem Anamorphoten 2,8/24mm 1,33x an. Das Objektiv staucht den horizontalen Bildwinkel um 33%, was nach entsprechender Nachbearbeitung, d.h. Korrektur des Seitenverhältnisses, ein Foto- bzw. Videobild mit dem Seitenverhältnis von 2,4:1 ergibt.
Der anamorphe Bildeffekt: Das Bild wird seitlich gestaucht aufgenommen (Bild oben) und in der Nachbearbeitung wieder auf das Seitenverhältnis 2,4:1 aufgeweitet (Foto: Urs Tillmanns, Fotointern.ch)
Das Objektiv ist in erster Linie für Videoaufnahmen gedacht; dort macht sein Einsatz auch wirklich Sinn. Allerdings muss in der Videonachbearbeitung das Seitenverhältnis korrigiert (bzw. die gleichmässige Skalierung deaktiviert und der Faktor 1,33 eingegeben werden). Sehen Sie hierzu dieses Video von Geoffrey Bassett auf Youtube:
Das Sirui Anamorphic 2,8/24mm 1,33X ist in Kürze für Fujifilm-X, MFT und Sony-E für CHF 1149.00 erhältlich. Vertrieben wird es durch die Firma Distrixx GmbH in CH-8212 Neuhausen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Sirui.
| Sirui 2.8/24 mm Anamorphic 1.33x – Spezifikationen | |
| Internat. Bezeichnung | Sirui 24 mm F2.8 Anamorphic 1.33X |
| Brennweite | 24 mm (äquiv. KB 36 mm) |
| Lichtstärke | 1:2.8 |
| Optische Konstruktion | 13 Elemente in 10 Gruppen |
| Formatauszeichnung | 24 x 16 mm (APS-C) |
| Bildwinkel | 50° |
| Blendenbereich | 2.8 bis 16 |
| Blendenlamellen | 8 (annähernd runde Blendenöffnung) |
| Fokussierung | manuell |
| Fokussier-Drehwinkel | 189,6° |
| Blendensteuerung | manuell |
| Nahgrenze | 0,3 m |
| Max Abbildungsmassstab | 1:29 |
| Filterdurchmesser | ∅ 72 mm |
| Abmessungen (∅ x L) | ∅ 74 x 125 bis 128 mm (je nach Anschluss) |
| Gewicht | je nach Anschluss 770 bis 810 g |
| Kameraanschlüsse | E, EF, MTF und X |
ø