Trotz Schneeregen und Betriebsstörungen im Nahverkehr war der Vortragsaal des Fotomuseums Winterthur zur Eröffnung der Plat(t)form 2010 bis zum letzten Platz besetzt. Der Abend begann mit einem poinierten Plädoyer von Museumsdirektor Urs Stahel, der auf die Vielfalt der fotografischen Ausdrucksformen und Anwendungen hinwies und, dass jede fotografische Arbeit in ihrem Kontext gewürdigt und durch das Museum auch in diesem vermittelt werden soll.
Zur Illustration seiner Thesen stellten die zwei Expertinnen und zwei Experten ihre Sicht der Arbeit mit Fotografie vor. Durch den Abend führte Thomas Seelig.
Sebastian Frenzel gab Einblick in seine Arbeit als Redakteur der erfolgreichen Berliner Kunstzeitschrift Monopol. Sein monographischer Ansatz unterscheidet sich nicht so sehr von dem eines Galeristen oder Kurators. Frenzel vermittelt Werke von bemerkenswerten und interessanten Fotografen an seine Leserschaft und versucht, ihre Aussagen möglichst authentisch zu präsentieren.
Die Fotografin Anna Gaskell liess in einer Projektion weitgehend ihre Bilder sprechen. Dabei wurde deutlich, was man schon wusste: Ihr Erfolg basiert vor allem auf der konsequenten Weiterentwicklung eines Ansatzes über Jahre hinweg, mit nunmehr neuen, überraschenden Perspektiven.
Eine mit Vorschusslorbeeren bedachte Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin brachte durch Pseudoenglisch und ein Referat, das wenig mit Fotografie zu tun hatte nicht wenige Zuhörer/innen auf die Idee, vorzeitig in die nasskalte Winternacht zu entfliehen. Doch wer ausharrte, wurde vom nachfolgenden Redner reichlich belohnt.
Rainer Iglar ist seit Beginn Co-Leiter des Fotohof in Salzburg und selbst Fotograf. Auch er verfolgt über lange Zeit hinweg seine Themen, wie die bauliche Entwicklung seiner Heimatstadt in der Steiermark zur gesichtslosen Agglomeration. Ein anderer Aspekt gilt dem Spannungsfeld zwischen Privatem und Öffentlichem. So hat Iglar immer wieder Publikumsmessen fotografiert und in Subserien Portfolios erarbeitet. Iglar dürfte mit Frenzel die jungen Fotografinnen und Fotografen an diesem Wochenende auch am kompetentesten beraten.
Am 30. und 31. Januar wird jeder der ausgewählten Fotografen zwei Stunden Zeit haben, seine Werke den Experten und den Besuchern zu präsentieren. Alle Kommunikationsmittel sind erlaubt, vom Gelatineprint bis zur Beamerprojektion. Die Expertengruppe wird sich am Sonntagabend zurückziehen und im Laufe des Montags bekanntgeben, welche 5-7 Portfolios sie besonders geschätzt hat.
Ein erster Blick zeigt, dass Anforderungen wie Niveau der Teilnehmer hoch sind und hochgesteckte Erwartungen erfüllt werden.
Plat(t)form 2010, Fotomuseum Winterthur, 30./31. Januar 2010
Heute waren meine Frau und ich an der Plat(T)Form..
Was soll ich sagen. Unspektakuläre Bilder.
Haufenweise Fotos welche mir absolut nichts zu sagen hatten. Farbtemperatur daneben, Modiv nichts bewegendes, unscharf und und und… Die meisten Bilder muss man streng als Kunst deklarieren, denn da ist ja alles möglich.. 😉
Diskussionen die ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann…. „are you affraid about beauty“ — „yes i’am, but i play with it“ dann sieht man seichte Bilder von Gebäuden mit Büschen drum…
Nun ja, die Ausstellung einer Künstlerin mit Fotos aus Mexico hat mir dann schon viel besser gefallen…. 😉
Gebe ja zu, dass ich von dieser Art Kunst kaum was verstehe… 😉
Ich habe nachträglich einige sehr interessante Portfolios in der Datenbank gesehen. Wegen dem vielleicht zu überdenkenden System mit dem Time-Slots hattet Ihr keinen Zugang zu den wirklich interessanten Bildern.
Doch sie sind alle Online:
http://www.fotomuseum.ch/PLAT-T-FORM.446.0.html
Meinen Favoriten waren Lamas&Venture (klar, meine Frau ist Portugiesin), doch die muss man gesehen haben.